Oslo - Ein norwegisches Gefängnis hat ein zum Aggressionsabbau bei Häftlingen gedachtes Yoga-Programm gestoppt, nachdem es bei einigen Insassen genau den gegenteiligen Effekt hatte. Acht Häftlinge, die seit Jahresbeginn in einem Pilotprojekt Yoga-Kurse zur Kontrolle ihrer Aggressionen erhalten hätten, hätten sehr unterschiedliche Reaktionen von "komplett positiv bis komplett negativ" gezeigt, schrieb Gefängnisdirektor Sigbjörn Hagen an die beteiligte Yoga-Schule in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief. Bei einigen Insassen habe der Unterricht starke Reaktionen wie "Unruhe, Aggressivität, Reizbarkeit, Schlafstörungen und geistige Verwirrung" ausgelöst. Weil das Gefängnis nicht das Geld zur psychologischen Behandlung derjenigen Häftlinge habe, deren Emotionen offenbar durch den Yoga-Unterricht freigesetzt wurden, würden die Kurse komplett eingestellt, erklärte Hagen. Die Yoga-Schule zeigte sich von den negativen Reaktionen auf die Kurse überrascht und erklärte, sie seien an 100.000 Häftlingen in 15 Ländern erfolgreich getestet worden. (APA/AFP)