Toronto – In "recht gutem Zustand", wie der kanadische Chefermittler Real Levasseur am Donnerstag sagte, sind der Flugdatenschreiber und das Stimmenaufzeichnungsgerät des in Toronto verunglückten Air-France-Flugzeugs geborgen worden. Der Airbus 340 mit 309 Menschen an Bord war in der Nacht zum Mittwoch nach einer Bruchlandung in Flammen aufgegangen. 43 Menschen erlitten dabei Verletzungen. Die Geräte sollen zur Aufklärung der Unglücksursache beitragen.
"Volle Verantwortung"
Über die Entscheidung der Piloten, bei extrem schwierigen Wetterverhältnissen zu landen, wurde heftig gestritten. Der kanadische Verkehrsminister Jean Lapierre sagte, der Pilot trage die "volle Verantwortung" für die Entscheidung. Wegen der Gewitter habe in Toronto Alarmstufe Rot gegolten und der Airbus habe ausreichend Treibstoff zum Erreichen eines anderen Landeplatzes gehabt, sagte Brian Lackey, Vizepräsident der kanadischen Flugaufsichtsbehörde.
Dagegen wies Jean-Cyril Spinetta, Chef der Air France, darauf hin, dass die Flugsicherung von einer Landung nicht abgeraten habe.
Pilot schwer verletzt
Der Pilot der Unglücksmaschine, dessen Name nicht mitgeteilt wurde, hat laut jüngsten Informationen doch schwere Verletzungen erlitten. Zunächst war nur von Leichtverletzten die Rede gewesen. Bei der Landung saß laut Spinettas Angaben der Kopilot am Steuer.