International
Bombenleger vom 7. Juli verwendeten Selbstbau-Sprengstoff
Detonationen offenbar mit Mobiltelefonen ausgelöst - Nach Informationen der New Yorker Polizei
New York - Die am 7. Juli in London explodierten Bomben
bestanden aus einem Sprengstoff, der aus leicht zugänglichen
Materialien hergestellt worden ist. Wie die New Yorker Polizei am
Mittwoch vor Geschäftsleuten der Stadt erklärte, verwendeten die
Attentäter keinen ins Land geschmuggelten militärischen Sprengstoff,
wie zunächst vermutet worden war. Es habe sich offenbar um
Hexamethylentriperoxyddiamin (HMDT) gehandelt, sagte Polizeichef
Raymand Kelly. HDMT kann aus gewöhnlichen Bestandteilen wie dem
Blondierungsmittel Wasserstoffperoxid, Zitronensäure und
Trockenspiritus gemischt werden. Bei Raumtemperatur zerfällt der
Stoff. Die Bombenleger kühlten ihn in einem gewöhnlichen Kühlschrank
in ihren Wohnungen in Leeds, wie NYPD-Terrorexperte Michael Sheehan
mitteilte. Vor den Anschlägen transportierten die Attentäter ihre
Bomben in Getränkekühlern in einem Wagen nach London. Die Ermittler
gehen davon aus, dass die drei Bomben in den U-Bahnen mit
Mobiltelefonen gezündet wurden, deren Wecker auf 08.50 Uhr
eingestellt waren. Insgesamt töteten die Terroristen am 7. Juli mit
vier Bomben mehr als 50 Menschen. (APA/AP)