Juba - Nach dem Tod des langjährigen Rebellenchefs John Garang haben mehrere tausend moslemische Sudanesen aus Furcht vor politischer Verfolgung den Süden des Landes verlassen. Augenzeugen berichteten am Mittwoch, dass in der Hochburg von Garangs Sudanesischer Volksbefreiungsbewegung (SPLM), Juba, moslemische und arabische Bewohner mit Gewalt überzogen wurden.

"Sie brannten unsere Läden und Häuser nieder", sagte ein Händler. "Wir hatten keine andere Wahl als uns in Sicherheit zu bringen." Nach Angaben eines SPLM-Sprechers wurden bei den Unruhen in Juba mindestens 18 Menschen getötet.

Garang soll am Samstag in Juba beigesetzt werden. Er war nach offiziellen Angaben am vergangenen Samstag zusammen mit 13 weiteren Insassen bei einem Hubschrauberabsturz im Süden des Landes ums Leben gekommen. Garangs Anhänger glauben jedoch nicht an einen Unfalltod. Nach Bekanntwerden der Nachricht zogen in den vergangenen Tagen tausende Südsudanesen in der Hauptstadt Khartum randalierend und plündernd durch die Straßen. Die SPLM war nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrags im Jänner an der Macht in Khartum beteiligt worden. Erst am 9. Juli war Garang als Vizepräsident vereidigt worden. (APA)