Während die europäischen Telekommunikationsmärkte zunehmend stagnieren, lockt der Nahe Osten die westlichen Anbieter mit satten Zuwachsraten. Nach Berechnungen der internationalen Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton (BAH) sind etwa auf den Mobilfunkmärkten in den Golfstaaten bis 2008 Wachstumsraten von rund 15 Prozent möglich. Darüber hinaus erleichtert die Liberalisierung der Telekommärkte ausländischen Providern den Einstieg. Chancenreich "Aus europäischer Sicht bietet die Liberalisierung im Nahen Osten interessante Marktchancen", sagte BAH-Telekomexperte Roman Friedrich. In einigen arabischen Ländern werden laut BAH in den kommenden zwei bis drei Jahren bis zu 30 Prozent mehr Anbieter in den Markt drängen. Dagegen geraten die etablierten Anbieter im Orient gehörig unter Druck. Ihr Marktanteil soll bis 2008 auf unter 55 Prozent sinken. "Inwieweit die Markt beherrschenden Anbieter ihre Positionen in einem liberalisierten Umfeld verteidigen können, hängt wesentlich vom Regulierungsprozess ab", so Friedrich. Beispielhaft Einer der erfolgreichen europäischen Vorreiter auf den Telekommärkten des Nahen Ostens ist etwa der ehemalige dänische Monopolist TDC. Die Dänen, die mit dem bisher einzigen Mobilfunkbetreiber Katars Qtel zusammenarbeiten, haben die zweite Mobilfunklizenz im Oman gewonnen und im Mai dieses Jahres unter dem Namen Nawras Telecom einen Mobilfunkservice gelauncht. Der britische Mobilfunkriese Vodafone operiert im Rahmen eines Partner Network Agreements mit MTC in Kuwait und Bahrain. Chancen für einen Einstieg ergeben sich laut BAH in Kürze im Jemen, in Jordanien und Oman. Dort steht die Vergabe neuer Lizenzen an. (pte)