Wien – FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat bei einer Vorstandsklausur seiner Partei im burgenländischen Großpetersdorf erklärt, dass die Klagen gegen abtrünnige Landesgruppen nunmehr vom Tisch seien. Bis Anfang November hofft er, mit den Landesgruppen aus Vorarlberg und Oberösterreich zu einem positiven Abschluss zu kommen.

Den beiden Landesparteien, die sich nach der Abspaltung des BZÖ von der FPÖ als von der Bundespartei unabhängig erklärt hatten, bot er Kooperationsverträge an. Die seinerzeitigen Parteiausschlüsse – unter anderem der des oberösterreichischen Landeschefs Günther Steinkellner – bleiben aber weiter aufrecht, so lange es keine Einigung mit der Landesgruppe gibt.

Die genauen Details der Kooperationsvereinbarung seien eine "interne Angelegenheit", beinhalten aber jedenfalls Eigenständigkeit bei Personal- und Finanzfragen sowie organisatorische Unabhängigkeit. Für Strache ist aber auch klar, dass Statutenänderungen nur mit Zustimmung der Bundespartei vorgenommen werden könnten.

Weder der FPOÖ-Obmann Steinkellner noch sein Vorarlberger Kollege, Dieter Egger, waren bei der Klausur der Bundes-FPÖ vertreten – Details der Kooperationsangebote kennen sie nicht. Wenn es schriftlich vorliege, werde er auch die Parteibasis darüber informieren und erst dann konkret Stellung nehmen, sagte Egger.

Beide Landespolitiker äußerten sich insgesamt vorsichtig optimistisch. "Die Leute sind des Streitens überdrüssig und wollen eine ordentliche politische Vertretung", betonte Steinkellner. Die Zusammenführung "aller freiheitlich denkenden Menschen unter einem Dach" bleibe weiterhin sein Ziel, erklärte der FPOÖ- Obmann. Ein gemeinsames Antreten von FPÖ und BZÖ bei den nächsten Nationalratswahlen ist für ihn durchaus vorstellbar, um eine "ordentliche parlamentarische Organisation" für die Zukunft abzusichern. (DER STANDARD, Printausgabe, 5.8.2005)