Die Zahl der Störche im Burgenland befindet
sich im Sinkflug. Die Freistadt Rust kam mit fünf brütenden
Storchenpaaren und insgesamt 16 Jungen in diesem Jahr zwar noch
glimpflich davon, aber für das gesamte Burgenland ist die Lage der
Störche insgesamt schlecht. Das sagten Gerhard Amon, Obmann des
Ruster Storchenvereins, und Harald Grabenhofer, Bildungsbeauftragter
im Nationalpark Neusiedler See, der APA.
Zwei erfolgreiche Brutpaare mit sechs Jungstörchen in diesem
Sommer in Illmitz sind im Vergleich zu den Rekordjahren 1996 und 2000
sehr wenig, wo "allein hier 30 Jungtiere herumgefolgen sind", so
Grabenhofer. Die Ursachen für das Ausbleiben der Vögel in der
Nationalparkgemeinde: "Im Frühjahr herrschte in Bulgarien und der
Türkei massives Schlechtwetter. Da Störche Aufwindsegler sind,
brauchen sie gutes Wetter. Sie sind deshalb heuer erst ziemlich spät
angekommen." Und deshalb hätten sie zu wenig Zeit zur Brut. Dennoch
sehe er noch keinen Anlass zu großer Sorge. Im Vorjahr brüteten in
Illmitz übrigens drei Paare neun Jungvögel aus.
Schlechte Wetterbedingungen
Auch für Gerhard Amon waren die schlechten Wetterbedingungen die
Gründe für den Rückgang in der Storchen-Population im Burgenland:
"Viele Storchenpaare blieben gleich in Rumänien zum Brüten." In Rust
sei die Situation mit fünf brütenden Paaren im heurigen Jahr aber
ohnehin nicht ganz so dramatisch.
Auch in Deutschland gibt es derzeit das schlechteste Storchenjahr
der vergangenen drei Jahrzehnte. Verglichen mit 2004 hätten sich
weniger als halb so viele Jungtiere aus den Eiern geschält, sagte
Falk Schulz, Sprecher der Bundesarbeitsgruppe Weißstorch des
Naturschutzbundes Deutschland. Gab es in dem von ihm betreuten Gebiet
in Brandenburg im Vorjahr 365 Junge, sind es heuer nur 157. Für
Schulz liegt die Ursache eher in der Kondition der Altstörche
begründet: Bei der Überwinterung in Afrika soll es sehr trocken
gewesen sein, was die Vögel sehr geschwächt habe. (APA)