Bild nicht mehr verfügbar.

Stranzl und der neue Boss, Trapattoni.

Foto: APA
Stuttgart - Wer glaubte, Martin Stranzl hätte nach dem Trainerwechsel in Stuttgart schlechte Karten auf einen Fixplatz in der Elf des VfB, den widerlegt der ÖFB-Internationale selbst. "Giovanni Trapattoni hat mir gesagt, dass er auf mich baut und ich Bestandteil der Mannschaft bin", sagte der Burgenländer in deutschen Fußball-Diensten gegenüber der APA. Stranzl hatte die Schwaben ins Liga-Cup-Finale geschossen, dort aber wegen Halswirbel-Problemen pausieren müssen.

Er mache sich wegen seines VfB-Leiberls keinen Kopf. "Ich habe in der guten Vorbereitung alles gegeben und auch gute Testspiele gemacht." Trapattoni, der Matthias Sammer ablöste, hat während des Countdowns auf die neue Saison vieles auf den einzelnen Positionen ausprobiert. Der Mann für alle Defensiv-Fälle macht kein Hehl daraus, wo seine Präferenzen liegen. "Am liebsten spiele ich in der Innenverteidigung, dort fühle ich mich wohl."

Stranzl, der sich schon auf das erste Saison-Länderspiel (17. August in Graz gegen Schottland) freut, verwies darauf, dass er auf der zentralen Position mit Babbel ein halbes Jahr lang gut harmoniert habe. Die Tabelle bestätigte ihn, der VfB mischte vorige Saison lange im Spitzenfeld der Tabelle mit und fiel erst im Finish auf den fünften Tabellenrang zurück. Neben Babbel scheint nun aber Fernando Meira gesetzt zu sein. Der Österreicher sieht daher seine Chancen auf der rechten Seite der Viererkette.

Mit dem Trainer-Wechsel Trapattoni für Sammer hat sich nicht nur für Stranzl, der vor einem Jahr für 700.000 Euro von 1860 München gekommen war, einiges geändert. Trapattoni legt sehr viel Wert auf die taktische Arbeit. Er lässt unterbrechen, um sofort Fehler anzusprechen. "Wir profitieren von seiner Erfahrung, er hat einen Schmäh, ist cool und trainiert abwechslungsreich - es macht Spaß, wenngleich es auch eine Umstellung erfordert", berichtete der Österreicher von seinen Eindrücken.

Wenn man ihn nach dem Ausgang der Meisterschaft befragt, dann kommt in seiner Antwort auch gleich das Ziel seines Verein vor. Bayern München, Schalke 04, Hertha BSC, Stuttgart, Werder Bremen und vielleicht Bayer Leverkusen. "Auf jeden Fall erwarte ich, dass es diesmal enger wird", so der 25-Jährige, dessen Klub zu Beginn auf zwei Aufsteiger (MSV Duisburg/auswärts, 1. FC Köln/daheim) trifft. "Ein guter Einstieg wie 2004 wäre wichtig, die Auslosung schaut gut aus."

Die Abgänge wie Kuranyi, Chleb und Lahm glaubt der VfB durch Tomasson, Grönkjaer, Hitzlsperger und Magnin kompensiert zu haben. Diese und andere Transfer-Aktivitäten der Rivalen begrüßte ausdrücklich der Vorstandchef des Gejagten FC Bayern. "Die Liga wird dadurch noch attraktiver, davon profitieren wir alle", sagte Karl-Heinz Rummenigge. Double-Macher Felix Magath ist personell betrachtet wunschlos glücklich, wenngleich er zugibt: "Mit 14 Punkten Vorsprung werden wir nicht wieder Meister." Die Münchner haben den 20. Liga-Titel im Visier.(APA)