Das Internationale Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York hat die von konservativen schiitischen Kräften dominierte irakische Regierung aufgefordert, den Mord an dem amerikanischen Journalisten Steven Vincent aufzuklären, der in Basra erschossen worden ist. Die Täter müssten identifiziert und vor Gericht gestellt werden, erklärte CPJ-Exekutivdirektorin Ann Cooper am Mittwoch (Ortszeit). Der 50-jährige Vincent, der unter anderem für die "New York Times" (NYT) und den "Christian Science Monitor" arbeitete, hatte den Einfluss radikaler Schiiten in Basra kritisiert.Vincent, der den Irak-Krieg der USA von Anfang an als notwendigen Feldzug zur Abwehr des religiösen Fundamentalismus gutgeheißen hatte, hielt sich seit mehreren Wochen in Basra auf, um ein Buch über die Geschichte der Stadt zu schreiben. Er hatte bereits ein Irak-Buch mit dem Titel "In the Red Zone" veröffentlicht. In seinem letzten Artikel in der "New York Times" warnte er vor einem Ansteigen der Gewalt religiöser Gruppen in Basra. Nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) ist Vincent der 64. Journalist, der seit Beginn des Krieges im März 2003 im Irak ums Leben kam. (APA)