Falk-Prozess: Verteidiger lehnen Richter als befangen ab
Ehemaliger Internet-Unternehmer wegen Betrugs vor Gericht
Redaktion
,
Im Betrugsprozess gegen den früheren
Internet-Unternehmer Alexander Falk und fünf weitere Manager vor dem
Hamburger Landgericht haben mehrere Verteidiger am Mittwoch die
Staatsanwaltschaft scharf angegriffen und erneut Befangenheitsanträge
gegen die Richter gestellt. "Die Richter paktieren mit der
Staatsanwaltschaft", meinte Falk-Anwalt Thomas Bliwier.
Ohne gerichtliche Erlaubnis
Nach Ansicht der Verteidiger hatte eine Staatsanwältin ohne
gerichtliche Erlaubnis eigenmächtig Akten an sich genommen und für
ein graphologisches Gutachten genutzt. Die Verteidigung sei davon
nicht informiert worden. Das Gericht habe diesen "eklatanten Verstoß
gegen den Grundsatz der Waffengleichheit" toleriert, hieß es.
Staatsanwältin Nana Frombach wies den Vorwurf zurück. Ihr Vorgehen
decke sich mit dem Ermittlungsauftrag der Staatsanwaltschaft, meinte
sie.
Erfolglos
Falk und den Mitangeklagten wird zur Last gelegt, den Wert der
Firma Ision durch Scheinumsätze in die Höhe getrieben und sie dann
Ende 2000 zu einem überzogenen Preis an die britische Energis
verkauft zu haben. In dem Prozess, der genau acht Monate dauert,
hatten die Verteidiger bereits mehrfach erfolglos
Befangenheitsanträge gegen den Vorsitzenden Richter Nikolaus Berger
gestellt.(APA/dpa)
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