Wien - Am 23. August entscheidet sich auf der 16. ordentlichen Hauptversammlung die Zukunft der börsennotierten Julius Meinl International AG.

Nach dem Verkauf der tschechischen Supermärkte und damit von 90 Prozent des Konzernumsatzes soll bei der HV entschieden werden, ob und in welcher Form den Aktionären Kapital zurückgegeben werden kann, sagte der Geschäftsführer von Julius Meinl International, Stephan Visy, am Donnerstag zur APA.

Nach dem Verkauf der tschechischen Filialen an Ahold seien im Unternehmen nur mehr 9 Filialen in Polen mit knapp 250 Mitarbeitern sowie ein Kaffeevertrieb in der Slowakei mit knapp 40 Mitarbeitern verblieben, berichtete Visy.

Ausstieg

Ein Ausstieg aus dem Einzelhandelsbereich in Zentraleuropa werde seit Jahren verfolgt. Die Julius Meinl International sei aber mit dem Unternehmenszweck, in den Lebensmitteleinzelhandel in Osteuropa einzusteigen, gegründet worden, daher sei es nicht folgerichtig, das aus dem Verkauf in Tschechien erlöste Geld in andere Branchen zu investieren, meint Visy.

Folgerichtiger sei es daher, den Aktionären das investierte Geld wieder zurückzugeben, so der Geschäftsführer. Dies könne in Form einer Dividende, einer Kapitalherabsetzung oder durch ein Übernahmeangebot eines Aktionärs über die Bühne gehen. Darüber müssten die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 23. August entscheiden.

Verluste

Die Julius Meinl International hatte Mittwochabend überraschend für 2004 einen Jahresverlust von 47,5 Mio. Euro gemeldet, als Grund dafür wurden außergewöhnliche Vorsorgen sowie Stilllegungskosten für die an Ahold verkauften Filialen in Tschechien angeführt.

Bedingt durch die bereits im Jahr 2004 begonnene Verwertung von tschechischen Filialen habe sich der Konzernumsatz um knapp 10 Prozent auf 170 Mio. Euro verringert.

Operativ hat Julius Meinl International 2004 besser abgeschnitten als im Jahr zuvor, allerdings noch immer rote Zahlen geschrieben. Der ordentliche Konzernverlust verringerte sich um 40 Prozent bzw. um 10,3 Mio. Euro auf minus 15,8 Mio. Euro. (APA)