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Al Zawahiri auf Video: "Unsere Botschaft ist klar. Was ihr in New York und Washington gesehen habt, was ihr jetzt im Irak und Afghanistan seht, all das ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr als nächstes erleben werdet".

Foto: AP/AL-JAZEERA
Kairo/Crawford - Das Terrornetzwerk Al Kaida hat den US-Streitkräften im Irak mit einem zweiten Vietnam gedroht. In einer Videobotschaft rief der stellvertretende Al-Kaida-Chef Ayman al Zawahiri Washington am Donnerstag auf, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen. Andernfalls werde das Terrornetzwerk so hart zuschlagen, dass die Gräuel von Vietnam darüber in Vergessenheit geraten würden. Die bisherigen Verluste seien nur ein Vorgeschmack, erklärte Zawahiri in dem vom arabischen Fernsehsender Al Jazeera ausgestrahlten Video. Das, was nun komme, werde die Anschläge in New York und Washington am 11. September 2001 in den Schatten stellen. Ob das Band echt ist, war zunächst unklar.

Schwere Drohungen

"Unsere Botschaft ist klar. Was ihr in New York und Washington gesehen habt, was ihr jetzt im Irak und Afghanistan seht, all das ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr als nächstes erleben werdet", sagte Al Zawahiri an die Adresse Londons und Washingtons.

Al Zawahiri erinnerte die USA und Großbritannien daran, dass Bin Laden ihnen im Gegenzug für einen Abzug ausländischer Truppen aus moslemischen Ländern eine Waffenruhe angeboten habe. "Hat Bin Laden euch nicht gesagt, ihr werdet euch nie wieder in Sicherheit wiegen können, solange es keine Lösung in Palästina gibt und nicht alle ausländischen Truppen aus moslemischem Land abgezogen sind?", sagte er. "Am Ende werdet ihr (aus Irak und Afghanistan) abziehen, aber zuvor wird es noch Hunderttausende von Toten geben."

Irak-Einsatz der Briten

Gleichzeitig machte Al Zawahiri die Außenpolitik des britischen Premierministers für die jüngsten Serien von Terroranschlägen in London verantwortlich. "Blair bringt Zerstörung ins Zentrum von London und wird weitere Zerstörung verursachen, wenn er seine Politik fortsetzt", sagte Al Zawahiri in Anspielung an den Irak-Einsatz der Briten weiter.

Der Stellvertreter Bin Ladens hatte sich zuletzt Ende Juni zu Wort gemeldet.

Bush: USA bleiben "auf Kurs"

Die neuen Drohungen des Al-Kaida-Vizechefs Ayman al Zawahiri zeigen nach Ansicht von US-Präsident George W. Bush, dass der Irak einer der Hauptschauplätze des "Krieges gegen den Terrorismus" ist. Die USA bekämpften die Terroristen an Orten wie dem Irak, damit sie diesen Kampf nicht im eigenen Land führen müssten, sagte Bush am Donnerstag auf seiner Ranch im texanischen Crawford.

Al-Kaida versuche, die USA aus dem "weiteren Nahen Osten" zu vertreiben, doch sein Land werde "auf Kurs" bleiben. "Wir werden unsere Arbeit im Irak zu Ende bringen", betonte Bush. Das Ziel sei es, den Irakern zu helfen, Demokratie zu entwickeln. (APA/dpa)