Ankara - Die türkische Armee hat elf Offiziere aus disziplinarischen Gründen entlassen. Dies sei vom Hohen Militärrat beschlossen worden, der jedes Jahr zu dreitägigen Beratungen zusammenkommt, teilten die Streitkräfte am Donnerstag mit. Weshalb die Offiziere entlassen wurden, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Mit disziplinarischen Gründen umschreibt das Militär aber oft eine islamistenfreundliche Haltung von Soldaten.

Trennung zwischen Staat und Religion

Die türkische Armee versteht sich als Hüterin des kemalistisch-laizistischen Erbes der Republik und als Wächterin der strikten Trennung zwischen Staat und Religion. Das Militär hatte 1960, 1971, 1980 und 1997 in die Politik eingegriffen und zwei Mal - 1960 unter General Cemal Gürsel und 1980 unter General Kenan Evren - direkt die Macht übernommen. 1997 erzwang die Armee den Rücktritt des islamisch orientierten Premiers Necmettin Erbakan, der mit politischem Betätigungsverbot belegt worden ist. Die heute allein regierende islamische Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) von Ministerpräsident Erdogan ist eine Nachfolge-Organisation von Erbakans einstiger Wohlfahrtspartei (Refah). (APA)