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Zidane solls richten.

Foto: APA/AP/Bruno

Paris/Irdning – Die französischen Medien haben Zinedine Zidane am Donnerstag nach dessen Ankündigung eines Comebacks in der französischen Fußball-Nationalmannschaft zum "Retter Frankreichs" erhoben. "Zidane gibt einem ganzen Volk die Hoffnung zurück" titelte die Tageszeitung "Le Parisien" und widmete dem Mittelfeldspieler von Real Madrid, der derzeit im steirischen Ort Irdning trainiert, den Großteil seiner drei ersten Seiten.

Zidane könnte damit doch noch einmal bei einer Fußball-WM zu sehen sein. "Ich werde die Weltmeisterschaft spielen, wenn wir uns qualifizieren", sagte der 33-Jährige in einem Interview mit der französischen Sport-Tageszeitung "L'Equipe".

"Elektroschock"

Frankreich liegt in der WM-Qualifikationsgruppe 4 mit zehn Punkten aus sechs Spielen hinter Irland, der Schweiz und Israel lediglich auf Rang vier und läuft Gefahr, seinen Platz bei der Endrunde 2006 in Deutschland zu verlieren. "Nach einem Jahr bedurfte es eines derartigen Elektroschocks. Jetzt ist er gekommen und es geht wieder darum, Fußball zu spielen", schrieb die Sportzeitung "L'Equipe" unter dem Titel: "Er kommt zurück". Und mit ihm wohl auch Claude Makelele (Chelsea) und Lilian Thuram (Juventus Turin).

Zuletzt hatte Zidane am 25. Juni 2004 im verlorenen EM-Viertelfinale gegen den späteren Europameister Griechenland das Trikot mit der Nummer 10 der "Equipe tricolore" getragen. Vor seinem Comeback-Spiel am 17. August in Montpellier gegen die Elfenbeinküste fühlt der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000, der 93 Teamspiele bestritten hat, laut eigenen Angaben mehr Emotion als bei seinem Debüt genau elf Jahre zuvor, als er gegen Tschechien zwei Tore erzielt hatte: "Ich glaube, die Emotionen werden größer sein."

Er habe seine nach der EM verlorene Motivation wiedergefunden, begründete Zidane seine Entscheidung des Rücktritts vom Rücktritt, zu der ihm unter anderem Teamchef Raymond Domenech ("Ich bin überglücklich, dass wir wieder auf ihn bauen können") bewogen hat. An ein Verpassen der WM-Qualifikation sei laut dem Weltfußballer der Jahre 1998, 2000 und 2003 gar nicht zu denken.

"Ich bin nicht der große Retter"

"Das französische Team hat mir sehr viel gegeben und mir immer viel bedeutet", erklärte der Sohn algerischer Einwanderer. "Jetzt will ich helfen, aber ich bin nicht der große Retter", meinte der 33-Jährige bescheiden. Die Zeitungen sehen das anders und in "Zizou" den modernen "Zinedine Zorro" (Le Figaro). "Der größte Zauberer des modernen französischen Fußballs ist zurück" (Le Parisien).(APA/SIZ/AFP/Reuters/dpa)