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T-Mobile-Mutter gibt Grünes Licht für Telering-Kauf

Foto: AP
Bonn - Die Deutsche Telekom will mit ihrer Tochter T-Mobile den viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter Telering übernehmen. Der Aufsichtsrat habe einem Angebot für Telering zugestimmt, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Bonn zur Finanzagentur dpa-AFX. Allerdings sei noch kein Kaufvertrag mit der Telering-Muttergesellschaft Western Wireless unterzeichnet worden. "Es müssen noch einige Vertragsdetails verhandelt werden", so der Sprecher.

Ein Kauf von Telering wäre der größte Zukauf der Deutschen Telekom seit VoiceStream (heute T-Mobile USA) vor fünf Jahren. Nach Angaben aus Kreisen bietet die Telekom 1,3 Mrd. Euro. Der Sprecher bestätigte dies nicht.

Fusion erst mit Jahresende

Kauft T-Mobile Telering, was derzeit erwartet wird, würde die tatsächliche Fusion erst zu Jahresende 2005 erfolgen. Dies erfuhr die APA am Donnerstagnachmittag aus mit dem Deal vertrauten Branchenkreisen. Angesichts der kartellrechtlichen Genehmigungspflicht sei ein früherer Abschluss praktisch nicht möglich. Außerdem wollten beide Unternehmen das für die Mobilfunk-Branche entscheidende Weihnachtsgeschäft in jedem Fall noch getrennt bestreiten, hieß es. Darüber hinaus sei dies auch ein gewisses Zugeständnis an die Mitarbeiter der beiden Unternehmen.

Jobgarantie über Jahresende hinaus

Der Betriebsrat hatte zuletzt mehrfach betont, durch den Verhandlungskompromiss mit dem Eigentümer Zeit gewonnen zu haben. Die am Donnerstag vereinbarte zusätzlich Jobgarantie soll dem Vernehmen nach aber auch noch über das Jahresende hinausreichen. Wie diese vom jetzigen Eigentümer Western Wireless gewährte Garantien auch noch unter einem neuen Eigentümer T-Mobile rechtlich weiterwirken kann, wird derzeit noch geprüft.

Einmalzahlung bei Fusion

Außerdem sollen die Mitarbeiter bei erfolgter Fusion auch noch eine Einmalzahlung erhalten - unabhängig davon, ob sie vom neuen Eigentümer übernommen werden oder nicht. Um wie viele Monatsgehälter es dabei gehen soll, ist noch unklar. Kolportiert wurden zuletzt sowohl sechs als auch zwölf Monatsgagen - also praktisch ein Jahresgehalt.

Das tatsächlich zwölf Monatsgehälter ausbezahlt werden sollen, haben sowohl Betriebsrat als auch Management heute, Donnerstag, dementiert. Die Vereinbarung hat aber ausgereicht, dass die Telering-Belegschaft, die um einen Großteil ihrer Jobs gefürchtet hatte, auf einen angedrohten Streik verzichtet. (APA)