Der ultra-konservative iranische Ayatollah Ahmad Jannati drohte bei seiner Ansprache zum Freitagsgebet, der Iran werde mit seinem Atomprogramm "bis an die Grenzen gehen". Man sei bereit, dafür alle internationalen Konsequenzen zu tragen. Das Land werde sich (von der EU) nicht das Recht auf die friedliche Nutzung nicht nehmen lassen. Nach der Inbetriebnahme von Isfahan werde man auch in der Urananreicherungsanlage von Natanz die Arbeit aufnehmen.
Sondersitzung
Inzwischen hat die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) in Wien mit den Vorbereitungen für eine von der EU angestrebte Sondersitzung des IAEO-Gouverneursrats am kommenden Dienstag begonnen. Offiziell sei diese Sitzung jedoch noch nicht beantragt worden, hieß es in Wien.
Nach Berichten aus Teheran hat die EU dem Iran ein umfassendes Angebot zu intensiver wirtschaftlicher Zusammenarbeit gemacht, das vor allem umfangreiche Öl- und Gaslieferungen an Europa einschließt. Im Gegenzug könne der Iran weiter friedliche Atomforschung betreiben, solange es atomaren Brennstoff aus dem Ausland bezieht und auf die Urananreicherung verzichtet. Der Westen will damit verhindern, dass Teheran hochangereichertes Uran produziert, mit dem man Atomwaffen herstellen kann.
Der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy nannte das von Frankreich, Deutschland und Großbritannien vorgelegte Angebot "ehrgeizig und großzügig". "Wir sind sogar bereit, ein ziviles, aber nicht auf die Weiterverbreitung ausgerichtetes Atomprogramm zu unterstützen", sagte der Minister. Außerdem habe man Vorschläge zur technologischen und politischen Kooperation vorgelegt. Das Angebot aus Europa eröffne neue Perspektiven für den Iran in seinen Beziehungen zu Europa und damit auch zum Rest der internationalen Gemeinschaft, erklärte Douste-Blazy.