Wien - Die ersten Firmen schaue man sich bereits per "Due Dilligence"-Prüfung an, sagt Erwin Soravia im STANDARD-Gespräch am Mittwochabend, im Wesentlichen seien es südosteuropäische Unternehmen aus dem Bereich Food & Beverages, an denen man sich beteiligen wolle. Die Soravias, Wiener Unternehmer mit Kärntner Wurzeln, unter anderem involviert beim Pfand- und Auktionshaus Dorotheum, dem Plakatierer Megaboard, dem Hotel Hilton oder dem Projekt TownTown, sind mit ihrer Bauträgertätigkeit schon seit eineinhalb Jahrzehnten in Osteuropa tätig. "Wir kennen dort Leute seit Jahren", so der ältere Bruder, Hanno Soravia. Interessant ist aber der Geschäftspartner der Brüder bei der Suche nach Speiseeisherstellern oder Mineralwasserabfüllern: Christian Wimmer, bis Ende vergangenen Jahres zwei Jahre lang Österreichchef beim Fastfoodkonzern McDonald's. Er kündigte bereits damals an, eine Beteiligungsholding gründen zu wollen, mit den Soravias wurde dies nun verwirklicht.

Neu bei der Gruppe

Ansonsten neu bei der Gruppe: Die Familie Dichand (Kronen Zeitung) verkaufte ihren Hälfteanteil am Hilton am Stadtpark jetzt an die Soravias, diese wiederum wollen die Immobilie binnen drei Jahren an einen Fonds abgeben. Weiters wurde der bisherige Dorotheum-Geschäftsführer Martin Ohneberg (34) zum Finanzchef der Gruppe berufen, der gebürtige Bulgare Tchavdar Stefanov (41) zum Leiter der Bauträgertätigkeit.

Bei einem anderen österreichischen Familienunternehmen zeichnet sich indessen der endgültige Rückzug aus Osteuropa ab, nämlich bei Julius Meinl Industrie. Die Meinl Bank ist zwar stark im Immobiliengeschäft östlich von Wien vertreten, das Einzelhandelsgeschäft wurde aber sukzessive abverkauft (wie berichtet). Nun könnten die Aktionäre Kapital zurückbekommen. Entschieden wird bei der Hauptversammlung am 23. August. Dies könne in Form einer Dividende, einer Kapitalherabsetzung oder durch ein Übernahmeangebot eines Aktionärs vonstatten gehen. (Leo Szemeliker/APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5. 8.2005)