Frankfurt - Europas größter Autobauer Volkswagen führt nach eigenen Angaben keine Gespräche mit dem deutsch-amerikanischen Autokonzern DaimlerChrysler über eine Zusammenarbeit bei dessen kriselnder Tochter Smart. "Das ist reine Spekulation, da ist nichts dran", sagte ein VW-Sprecher am Donnerstag zu einem Vorausbericht des "Handelsblatt", wonach der Stuttgarter Konzern mit Volkswagen Gespräche über eine gemeinsame Fertigung des Kleinstwagens führt. DaimlerChrysler und die Tochter Smart waren für eine Stellungnahme am Abend nicht zu erreichen.

Das "Handelsblatt" berichtete aus seiner Freitagausgabe unter Berufung auf ein Mitglied des DaimlerChrysler-Aufsichtsrats, der Autobauer müsse einen Kooperationspartner für die Kleinwagenmarke finden. Es gebe erste Gespräche mit anderen Herstellern, meldete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. DaimlerChrysler-Strategievorstand Rüdiger Grube habe bereits vor der überraschenden Ankündigung des Führungswechsels bei dem deutsch-amerikanischen Konzern Gespräche mit dem Wolfsburger VW-Konzern aufgenommen, hieß es.

Aus Kreisen des DaimlerChrysler-Aufsichtsrates hatte Reuters zuvor erfahren, Smart könnte unter dem neuen Konzern-Chef Dieter Zetsche sein viertüriges Modell "forfour" kippen und damit zu seinen Wurzeln zurückkehren. "Der neue ForTwo wird gebaut, aber die große Frage ist, ob es ein Nachfolgemodell für den ForFour gibt", hatte es geheißen. Der Konzern hat erst vor kurzem die Produktion des Viertürers gedrosselt, der im Mitsubishi-Werk NedCar im niederländischen Born gebaut wird. Vom ForFour, der anders als der klassische Smart "ForTwo" unter starker Konkurrenz in seinem Segment leidet, waren zuletzt deutlich mehr Autos produziert als verkauft worden. Den Smart Roadster hat das Unternehmen bereits auslaufen lassen, Pläne für einen Geländewagen namens ForMore wurden begraben.

Wenn Smart nur noch aus dem ursprünglichen Modell "ForTwo" bestehe, sei fraglich, ob die Entwicklung des Smart nicht ganz bei Mercedes integriert werden könne, hieß es in den Kreisen. Smart baut derzeit 700 von gut 2.000 Stellen ab, weil Vertrieb, Einkauf, Produktentwicklung und Kundenbetreuung eng mit den entsprechenden Abteilungen von Mercedes verzahnt werden sollen. In der Entwicklung fallen damit 180 von 540 Arbeitsplätzen weg. (APA/Reuters)