New York - Der neue US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, hat am Donnerstag bei seinem ersten Auftritt vor dem UNO-Sicherheitsrat Warnungen an die irakischen Nachbarländer Iran und Syrien gerichtet. Bolton forderte alle Länder auf, "ihren Verpflichtungen nachzukommen, den Fluss der Terrorfinanzierung und Waffen zu stoppen, insbesondere der Iran und Syrien."

Der von Präsident George W. Bush am US-Senat vorbei ernannte Bolton ergänzte: "Wir halten es für sehr wichtig, dabei zu helfen, den Menschen im Irak Stabilität und Sicherheit zu bringen, und ein Vorankommen der Verfassungsbildung zuzulassen." Dies habe höchste Priorität nicht nur für die Menschen und die Regierung im Irak, sondern auch für die USA. Zuvor hatten die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats einstimmig einer US-Resolution zugestimmt, die die jüngste Zunahme der Gewalt in dem Golfstaat verurteilte.

Syrischer UNO-Botschafter: Washington und London führen "gezielte Kampagne gegen Syrien"

Der syrische UNO-Botschafter Fayssal Mekdad kritisierte die Äußerungen Boltons und ähnliche Stellungnahmen des britischen Gesandten Emyr Jones Parry. Sie zeigten, dass die Regierungen in Washington und London "eine gezielte Kampagne gegen Syrien" führten.

Während die syrische Regierung rund 10.000 Soldaten abgestellt und mehr als 300 Überwachungstürme an der Grenze zum Irak errichtet habe, hätten die USA und Großbritannien eine Anfrage um Unterstützung einschließlich der Bereitstellung von Nachtsichtgeräten abgelehnt. "Diese Hilfe ist niemals gekommen. Wir würden sie gerne fragen, was haben sie auf der anderen Seite der Grenze geleistet? Sie haben nichts getan, während Syrien alle Maßnahmen ergriffen hat", sagte Mekdad.

Bush hatte Bolton erst am Montag nach einem langwierigen innenpolitischen Streit ernannt. Demokratische Senatoren hatten massiv gegen die Nominierung des Kandidaten protestiert. Bush machte sich die Sommerpause des Kongresses zu Nutze, in der er für derartige Ernennung keine Zustimmung des Senats benötigt. (APA/Reuters)