Jerusalem - Aus Angst vor einem Mordanschlag schläft der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon offenbar mit einer geladenen Waffe unter dem Kopfkissen. "Obwohl sein Personenschutz verstärkt wurde, behält Sharon lieber seine Pistole", berichtete die israelische Zeitung "Maariv" am Freitag. Ein Vertrauter des Regierungschefs wollte den Bericht nicht bestätigen. Bisher sei der frühere General Sharon der Frage, ob er eine Waffe bei sich trage, stets mit einem Witz ausgewichen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Warnung

Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Beth hatte wegen der umstrittenen Gaza-Rückzugspläne wiederholt vor einem möglichen Mordanschlag ultraorthodoxer Juden auf Sharon gewarnt. Ab dem 17. August soll die israelische Armee alle 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier Siedlungen im Westjordanland räumen. Zahlreiche Siedler und deren Sympathisanten haben Widerstand angekündigt.

Der damalige israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin war 1995 von einem radikalen Israeli erschossen worden, der damit gegen die Osloer Verträge zwischen Israelis und Palästinensern protestieren wollte. Seither wurden die Sicherheitsmaßnahmen für die israelischen Regierungschefs erheblich verstärkt. (APA)