Rom - Der Ex-Intendant der Scala, Mauro Meli, der wegen tief greifender Divergenzen mit dem Personal des Mailänder Opernhauses im Mai das Handtuch geworfen hatte, wurde zum neuen Kunstdirektor des prestigereichen Teatro Regio in Parma ernannt. Der 52-Jährige Meli, der ein ehrgeiziges Programm für die Entwicklung des Opernhauses vorlegte, will den Dirigenten Riccardo Muti nach Parma bringen.

"Muti würde diesem Theater noch mehr Prestige verleihen", sagte Meli nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Sole 24 Ore" (Freitag-Ausgabe). Verhandlungen mit dem Maestro seien im Gange. Meli hatte mit Muti an der Mailänder Scala zusammengearbeitet, bevor der Dirigent nach scharfen Spannungen mit dem Personal des lombardischen Opernhauses das Handtuch geworfen hatte.

Meli will in den kommenden drei Jahren vier Millionen Euro für die Entwicklung des Theaters von Parma ausgeben. Die Summe soll vor allem der Organisation von Events anlässlich des 50. Todesjahres vom Maestro Arturo Toscanini im kommenden Jahr dienen. "Mein Ziel ist, anlässlich von Toscaninis Todesjahr eine Brücke nach New York zu schlagen. Ich will eine Zusammenarbeit mit der New York Philharmonic Orchestra und Lorin Maazel in die Wege leiten", so Meli.

Hinzu will der neue Kunstdirektor eine Schule für Dirigenten von Verdi-Opern gründen. Auf Verdi will Meli stark setzen. "Das Verdi-Haus in Roncole di Busseto hat den selben Charme wie das Mozart-Haus in Salzburg", meinte er.

Außerdem will Meli die Zahl der Besucher des Theaters verdoppeln. Derzeit zähle das Opernhaus 4.000 Abonnenten. "Parma ist ein wichtiger Knotenpunkt in Norditalien, die Zahl der Besucher des Opernhauses kann wachsen", versicherte der neue Kunstdirektor. (APA)