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Mathias Döpfner

Foto: Reuters/GERMANY
Seinen Geschäftssinn hat Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner schon häufig unter Beweis gestellt. Wer sich Unternehmen als "altruistische Anstalten" vorstelle, erwarte das Falsche, schrieb der smarte Medienmanager vor einiger Zeit in einem Leitartikel der Tageszeitung "Die Welt". Nun will Döpfner Europas größtes Zeitungshaus mit Deutschlands größtem TV-Konzern ProSiebenSat.1 zusammenführen und aus der Axel Springer AG erstmals einen Anbieter von Fernsehsendern machen.

Zu einem guten Teil dürfte der Coup auf das Konto Döpfners gehen, der als ProSiebenSat.1-Aufsichtsratsmitglied bereits ausgiebig die Möglichkeit hatte, den Deal mit ProSiebenSat.1-Mitbesitzer Haim Saban vorzubereiten.

"Aufstocken oder veräußern"

"Aufstocken oder veräußern" - so hieß bisher das offizielle Motto, das Döpfner für den Springer-Anteil an der Senderfamilie ausgegeben hatte. Der studierte Musik- und Theaterwissenschafter sowie Germanist wurde am 15. Jänner 1963 in Bonn geboren. Erste journalistische Sporen verdiente sich Döpfner bereits als Schüler in der "Initiative Jugendpresse". Nach leitenden Tätigkeiten bei Gruner + Jahr (unter anderem "Wochenpost", "Hamburger Morgenpost"), wechselte er 1998 zur "Welt", wo er den Posten des Chefredakteurs antrat.

Seit Anfang 2002 ist Döpfner Vorstandschef der Axel Springer AG, die sich unter seiner Führung auf die Marktführerschaft im deutschen Kerngeschäft mit den Flaggschiffen "Bild" und "Hörzu" und auf Profitabilität konzentrierte. Dabei scheute er auch die Auseinandersetzung mit dem früheren Medienmogul Leo Kirch nicht, als er darauf bestand, dass dieser den Springer-Anteil von knapp 11,5 Prozent an ProSiebenSat.1 entsprechend einer Option zurücknehmen musste. (APA/dpa)