"Kultur kann man nur in einem Netzwerk begreifen", sagte der 60 Jahre alte Kulturmanager, der zuletzt das Haus der Kulturen der Welt in Berlin geleitet hat. In diesem Sinne müssten sich auch die 144 Goethe-Institute weltweit in der Region stärker vernetzen. "Auch in der Kultur sind neue, flexiblere Strukturen erforderlich." Dazu gehöre, die Regionen zu stärken und ihnen mehr Verantwortung zu übertragen. "Wir müssen den Wegen der Kultur folgen und sie als Gesamtheit begreifen." Ein einzelnes kleines Institut könne dies nicht leisten.
Langfristigs Denken
"Wir müssen lernen, mit kulturellen Differenzen, mit anderen Werten und Vorstellungen umzugehen." Dies sei ein Schlüsselproblem, sagte Knopp, der gut 20 Jahre lang an verschiedenen Goethe-Instituten im Ausland tätig war. Einen weiteren Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit im Goethe-Team sieht Knopp in dem Komplex Europa. "Wir müssen europäisches Bewusstsein von unten aufbauen, das das nationale Bewusstsein ergänzt", sagte Knopp. Hierzu könne das Goethe-Institut einen wesentlichen Beitrag leisten. Kulturpolitik sei keine Sache kurzzeitiger Events, sondern der langfristige Aufbau von Vertrauen.