Die österreichischen Mobilfunkbetreiber weisen die Warnung der Wiener Ärtztekammer vom Freitag zurück, die vor der gesundheitlichen Belastung durch Mobilfunk-Strahlen gewarnt hatte. "Dies sind Schauermärchen", meinte am Freitag der Geschäftsführer des Forums Mobilkommunikation (FMK) Thomas Barmüller. Die wissenschaftliche Faktenlage werde entstellt oder gänzlich ignoriert.

Gegen den Konsens

Mit ihren Aussagen stelle sich die Wiener Ärtzekammer gegen den erzielten Konsens, nach dem es "nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keinen Nachweis für eine Gefährdung der Gesundheit durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks" gibt, wenn diese unterhalb der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte lägen.

Handys in der Hosentasche

Die Wiener Ärtzekammer hatte am Freitag davor gewarnt, Kinder übermäßig viel mit dem Handy telefonieren zu lassen und davor, dass Handys in der Hosentasche zu Unfruchtbarkeit führen könnten. Sie bezog sich dabei auf die so genannte Reflex-Studie der EU, die an mehreren bedeutenden Forschungszentren in Europa - unter anderem am Wiener AKH - durchgeführt wurde und einen gentoxischen Effekt von Mobilfunkstrahlen nachgewiesen habe.

Deren wissenschaftliche Leiter im Wiener AKH, Hugo Rüdiger, habe ausdrücklich bestätigt, "dass die Ergebnisse seiner Forschung auf wissenschaftlich seriöse Weise nicht in ein Risiko für Menschen übersetzt werden können", so das FMK. "Damit fällt aber die Argumentationsbasis der Wiener Ärztekammer wie ein Kartenhaus in sich zusammen", meinte Barmüller.(APA)