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Foto: AP/Jan Pitman
Die "Zufallskolumnistin" der STANDARD-Beilage Rondo hat jüngst die Frage aufgeworfen, warum es eigentlich keine männlichen Sexkolumnenschreiber gibt. Eine brauchbare Antwort darauf fand sich am Donnerstag erstaunlicherweise in der einschlägig als unbefleckt geltenden Tageszeitung Die Presse . Dort kränkte sich ein alteingesessener Feuilletonist über eine anstehende Brüsseler Dekolletee-Anhebverordnung für Kellnerinnen im Freien.

Aus der Sicht des Mannes stellt (er) sich die Frage: "Was wärmt dessen Herz im schattigen Garten?" Überraschendes Erstangebot: "Auch die Wurstplatte." Etwas lebensnäher: "Gewiss auch der schäumende Maßkrug." Nun gelangt der Autor dann aber doch zum Herzstück: "Es sind zwei Äpfelchen, einmal zart und fein, anderswo drall und respektheischend." Das Wärmende daran: "Sie erfreuen das Auge der Männer, dazu blinzeln sie ja so vielversprechend aus der Dirndlbluse der Kellnerin."

Zurück zur Ausgangsfrage: Warum gibt es keine männlichen Sexkolumnisten? - Weil jene, denen offensichtlich danach wäre, gewärmten Herzens, sprudelnder Zunge und glurenden Auges im erstbesten Kellnerinnenblusenausschnitt hängen bleiben. (DER STANDARD, Printausgabe vom 6./7.8.2005)