Die 584 Millionen Euro teure Marsmission, ausgerüstet mit modernsten wissenschaftlichen Geräten und der größten hochauflösenden Kamera, die von der Nasa je ins Weltall geschickt wurde, soll noch bestehende Wissenslücken über mögliches Leben, Atmosphärenzusammensetzung, und Wasservorkommen schließen. Und nach geeigneten Landeplätzen für Menschen und Maschinen suchen - denn die Mission ist der Auftakt zum ehrgeizigen Langzeitprojekt der USA: den ersten Amerikaner auf den Mars zu bringen. Dass dies mit der veralteten Shuttletechnik nicht funktionieren kann, war schon lange vor den jüngsten Problemen mit der Discovery bekannt.
Vor drei Wochen schloss die Nasa mit zwei Konsortien einen Vertrag ab: Je 23 Millionen Euro erhält eine Gruppe um Lockheed Martin und um Northrop Grumman/Boeing, um bereits vorgelegte Pläne zum Bau einer neuen Raumschiffgeneration an neue Nasa-Vorgaben anzupassen. Und zwar bis Juni 2006. Dann will die Raumfahrtbehörde definitiv den Auftrag vergeben - zwei Jahre früher als geplant. Dies deshalb, weil der verbliebene Rest der alten Raumflotte spätestens 2010 eingemottet werden muss, der Shuttle-Nachfolger, das "Crew Exploration Vehicle" (CEV) nach ursprünglichen Plänen aber erst 2014 Astronauten ins All bringen hätte können. Die dazwischen liegende Durststrecke von vier Jahren, in denen die Weltraummacht ohne bemannte Trägersysteme dastehen würde, ist für Nasa-Chef Michael Griffin nicht akzeptabel. Schon 2008/2009 soll der erste unbemannte CEV-Flug im Orbit erfolgen, spätestens 2011 der erste bemannte. 2018 soll mit dem neuen Vehikel schließlich wieder ein Amerikaner seinen Fuß auf den Mond setzen, ab 2020 sollen Vorbereitungen für einen bemannten Marsflug beginnen.