Dublin/London/Bogotá - Drei in Kolumbien wegen der Ausbildung von Guerillakämpfern verurteilte Iren sind nach irischen Medienberichten heimlich in ihr Heimatland zurückgekehrt. Die britische Regierung teilte am Freitag mit, sollten die drei Männer britischen Boden betreten, so würden sie festgenommen und möglicherweise an Kolumbien ausgeliefert werden. Die Regierung in Bogotá kündigte unterdessen an, sie werde die Auslieferung der Männer von Irland beantragen.

Die drei mutmaßlichen Mitglieder der nordirischen Untergrundorganisation IRA waren Ende vergangenen Jahres in Bogotá wegen der Unterrichtung von kommunistischen Rebellen in Abwesenheit zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die drei Iren waren in dem südamerikanischen Land im August 2001 festgenommen und nach einem Freispruch in erster Instanz auf freien Fuß gesetzt worden. Sie nutzten die Gelegenheit zum Untertauchen und wurden zur Fahndung ausgeschrieben.

Auslieferung

Das Berufungsgericht in Bogotá befand sie für schuldig, Rebellen der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) im Bombenbau unterrichtet zu haben. Martin McCauley, James Monaghan und Niall Connolly hatten jedoch beteuert, sie hätten sich nur über den Stand der damals noch laufenden Friedensgespräche unterrichten wollen. In einem Interview mit dem staatlichen irischen Fernsehen RTE bekräftigte Monaghan am Freitag diese Darstellung.

Die Leiterin des kolumbianischen Inlandsgeheimdienstes DAS, Luz Marina Rodríguez, berief sich auf ein Auslieferungsabkommen zwischen Kolumbien und Irland. "Wir werden das zuständige Gericht in Bogotá bitten, das Auslieferungsverfahren zu beginnen", sagte sie. Ein Sprecher des Außenministeriums bestätigte dpa, dass die Auslieferung beantragt werde, sobald die notwendigen Dokumente vorbereitet seien. (APA/dpa)