Trotz sinkender Umfragewerte - Verwechslung von brutto und netto bei Löhnen zurückgewiesen
Redaktion
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Hamburg - Trotz schlechter werdender Umfragewerte will Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel die Wahlkampfstrategie ihrer Partei nicht ändern. "Natürlich nicht", sagte Merkel einer Vorabmeldung der "Bild am Sonntag" vom Samstag zufolge auf eine entsprechende Frage. "Unser Kurs heißt Vorfahrt für Arbeit", bekräftigte sie. Zugleich wies die CDU-Vorsitzende den Verdacht zurück, sie habe brutto und netto verwechselt.
"Es ist doch jedem klar, dass es nur um ein Prozent bezogen auf den Bruttolohn gehen kann, wenn die Lohnzusatzkosten sinken", sagte Merkel "Bild am Sonntag" zufolge in einem Interview. "Das und nichts anderes meine ich. Die Arbeitnehmer haben so am Ende mehr in der Tasche."
Sinkende und steigende Brutto-Netto-Löhne
Den Wirbel ausgelöst hatte ein Interview Merkels in der ARD am vergangenen Sonntag. Darin sagte sie, wenn die Union die Lohnzusatzkosten senke, würden "die Bruttolöhne um ein Prozent sinken". Die Union änderte diese Aussage in einer Wiedergabe des Interview-Wortlauts auf ihrer Internet-Seite zunächst in die Formulierung, dass die "Bruttolöhne um ein Prozent steigen". Nach einer weiteren Änderung hieß es dann, es würden die "Nettolöhne um ein Prozent steigen".
Nachdem die SPD darüber spottete und Merkel in einem "Bunte"-Interview wieder mit "Bruttolöhnen" zitiert wurde, wies die CDU/CSU den Vorwurf der Verwechslung zurück. Ein Fraktionssprecher erklärte, Merkel habe gemeint, dass jeder Arbeitnehmer nach Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung "ein Prozent mehr bezogen auf den Bruttolohn" habe. (APA/AP)
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