Jüngsten Angaben zufolge hat sich der Propeller des U-Boots in einer Sonaranlage zur Küstenüberwachung verfangen; zuvor war auch von einem Fischernetz die Rede gewesen. Zwei Bergungsmöglichkeiten sieht der stellvertretende Generalstabschef der russischen Marine, Wladimir Pepelajew. Entweder könnte ein Schlepper den 60 Tonnen schweren Anker der Überwachungsanlage aus dem Boden heben, damit das Boot zusammen mit der Anlage an die Wasseroberfläche auftauchen kann.
Neuer Anlauf
Ein erster Rettungsversuch dieser Art scheiterte allerdings am Samstagvormittag. Im Tagesverlauf wollten die Einsatzkräfte einen weiteren Anlauf unternehmen. Nach Angaben des russischen Pazifikflottenchefs Wiktor Fjodorow würde es reichen, wenn das U-Boot so weit gehoben werden kann, dass Taucher es erreichen können.
Alternativ könnte ein ferngesteuerter Unterwasserroboter zu der "Pris" geschickt werden und die Kabel durchschneiden. Hierfür mussten die Einsatzkräfte an Ort und Stelle aber das Eintreffen der von den USA und Großbritannien bereitgestellten Unterwasserroboter abwarten. Die mit Sägen ausgestatteten Einsatzgeräte trafen erst am Samstagvormittag auf der nahe gelegenen Halbinsel Kamtschatka ein.
Prinzipiell könnte die Besatzung das U-Boot durch eine Unterwasserschleuse verlassen und auftauchen: An Bord befinden sich Tauchanzüge sowie Flaschen mit Sauerstoff und Helium. Allerdings ginge dies nur bis zu einer Tiefe von bis zu 100 Metern, wie Juri Suchatschew, ein früherer ranghoher Mitarbeiter der für Unterwassereinsätze zuständigen Stelle im Verteidigungsministerium, sagte. Die "Pris" sitzt aber in einer Tiefe von 190 Metern fest.