München/Frankfurt/M. - Nach der Übernahme von Reebok will adidas Weltmarktführer Nike überholen. Das versicherte adidas-Chef Herbert Hainer in Interviews mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung" und dem Magazin "Focus". "Wir spielen auf Sieg", sagte Hainer.

Der FAS sagte er zudem: "Natürlich wird die ein oder Aufgabe zusammengelegt werden... Heute haben wir zwei Organisationen von Trend-Scouts, die sich im Markt umschauen, da reicht künftig eine." Es gebe bisher in Schuh-Fabriken in China, die für adidas wie Reebok produzieren, zwei Verbindungsbüros. "Auch da brauchen wir in Zukunft nur noch eins." Er erwarte aber "keine signifikante Reduktion" bei den Mitarbeitern.

Kartellbehörden

Hainer sieht nicht den geringsten Grund, dass die Kartellbehörden der geplanten Übernahme des US-Konkurrenten Reebok blockieren könnten. "Mit Blick auf die USA müssten die Behörden den Deal geradezu begrüßen", sagte er dem "Focus". "Sonst manifestieren sie Nikes Übermacht, und Wettbewerber haben keine echte Chance mehr."

Die beiden Marken adidas und Reebok will das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach getrennt halten. Auf die Frage, ob es in den adidas-Läden künftig auch Reebok-Schuhe geben werde, antwortete Hainer: "Nein, sicher nicht. Wer in einen adidas-Laden geht, will adidas-Produkte sehen."

Gleichwohl will Hainer die Marke Reebok in Europa und Deutschland stärken. Es könne durchaus sein, dass Reebok künftig auch wieder einen Club der Fußball-Bundesliga ausrüste, sagte er dem "Focus". (APA/dpa)