Foto: Philips
Das Fernsehen wird schärfer. Nicht unbedingt, was die Programminhalte anbelangt, vielmehr die Qualität der Bilder. Der Schlüssel dazu heißt High Definition TV (HDTV), ein weltweiter digitaler TV-Standard, der im Breitwandformat (also 16 : 9) mit superscharfen Konturen, satten Farben und enormer Tiefenschärfe aufwartet. Passend zum hochauflösenden Bild werden HDTV-Sendungen oft mit beeindruckendem Surround-Sound im 5.1.-Dolby-Digital-Format ausgestrahlt.

PAL und HDTV

"Der Umstieg vom bisherigen in Europa verbreiteten PAL-Standard auf HDTV ist wie der Umstieg von Hausschuhen auf Sportschuhe", schwärmt Michael Weis, Marketingmanager für den Bereich Sound & Vision bei Philips Austria. Sein Unternehmen sowie alle anderen Hersteller von Fernsehgeräten fiebern der Fußball-WM 2006 entgegen, denn diese wird, ist Weis überzeugt, der neuen Technik zum Durchbruch verhelfen. Die deutschen Fernsehsender ARD und ZDF haben bereits angekündigt, den Großteil der WM-Spiele in HDTV auszustrahlen. "Schon immer hat der Sport, und hier insbesondere der Fußball, die Entwicklung des Fernsehens beeinflusst", wirft der Philips-Manager einen Blick in die TV-Geschichte. So hat etwa die Fußball-WM in Bern die Anzahl der Fernsehgeräte in Europa die Millionengrenze übersteigen lassen, brachte die WM 1974 in Deutschland den Durchbruch für die farbige Mattscheibe.

HD-ready

Bis 2008 sollen Studien zufolge in Westeuropa rund 15 Millionen HD-ready-Geräte verkauft sein. "Es kursieren hier auch Bezeichnungen wie ,HD-kompatibel', ,HD-tauglich' etc. Dies bedeutet jedoch lediglich, dass die so bezeichneten Geräte ein HD-Signal darstellen können", klärt Weis in diesem Zusammenhang auf.

Offizielles Logo

Seit Anfang des Jahres gibt es deshalb ein offizielles Logo der EICTA (European Information & Communications Technology Industry Association), für das die Hersteller vier Mindestqualitätsanforderungen erfüllen müssen. Dazu gehören eine Auflösung von mindestens 720 Zeilen im Breitbildformat, die Verarbeitung beider HDTV-Formate (progressiv und interlaced), ein analoger YUV-Eingang und ein digitaler DVI- oder ein digitaler HDMI-Eingang sowie der Kopierschutz HDCP.

HDTV-Geräte kommen preislich betrachtet zwar langsam in leistbare Gefilde (26-Zoll-Geräte gibt es bei etwa bei Philips ab 1000, 32-Zöller ab 1500 Euro), doch noch hat der neue TV-Standard einen einschneidenden Schönheitsfehler: Es fehlen entsprechende Sendeangebote. Für die "Early Adopters" in Österreich wartet bis dato nur Premiere Austria ab November mit drei Kanälen auf.(Karin Tzschentke/DER STANDARD, Pritnausgabe vom 6.8.2005)