"Je glatter die Wasseroberfläche, umso günstiger", erläuterte er. "Gleichzeitig ist es ein Vorteil, wenn die Unterseite des Flugzeugs ebenfalls möglichst glatt ist. So darf natürlich das Fahrwerk nicht ausgefahren sein." Auch sei es wichtig, dass die Notwasserung bei der geringstmöglichen Geschwindigkeit erfolge. "Am besten ist ein möglichst langer Gleitflug ohne Triebwerke", betonte Bockstahler. Bei großen Düsenflugzeugen liege die Geschwindigkeit bei einer Notwasserung noch bei etwa 200 bis 250, bei Propellermaschinen unter 200 Kilometern pro Stunde.
Panorama
Notwasserung ist ein riskantes Manöver
"Möglichst langer Gleitflug ohne Triebwerke bei ruhigem Meer"
Hamburg - Notwasserungen wie am Samstag vor der Küste
Siziliens kommen in der Luftfahrt äußerst selten vor. "Sie sind ein
riskantes Manöver, bei dem Passagiere und Besatzung aber unter
bestimmten Bedingungen relativ gute Chancen haben", sagte der
ehemalige Flugkapitän Bernd Bockstahler von der Gewerkschaft der
Flugsicherung der dpa. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehört nach
Bockstahlers Worten, dass das Meer ruhig ist.
"Der Pilot muss dann versuchen, bei dem Flugzeug die Nase hoch zu
halten und mit dem Heck zuerst ins Wasser einzutauchen. Sobald die
Triebwerke mit dem Wasser in Berührung kommen, gibt es eine sehr hohe
Bremswirkung", sagte der Luftfahrtexperte. "Zu den Risiken zählt,
dass sich das Flugzeug überschlägt. Das scheint beispielsweise bei
dem Unglück vor Palermo nicht der Fall gewesen zu sein." (APA/dpa)