Klagenfurt - Die südamerikanische Siegesserie beim Herren-Turnier des A1-Grand-Slam der Beach-Volleyballer in Klagenfurt ist gerissen. Das als Nummer 13 gesetzte Duo Christoph Dieckmann/Andreas Scheuerpflug sorgte am Sonntag für einen beachtlichen Sieg, indem sie im Halbfinale die brasilianischen Weltmeister Marcio Araujo/Fabio De Jesus Magalhaes (8) 2:1 und danach deren Landsleute und Olympiasieger Emanuel Rego/Ricardo Santos (3) gar 2:0 besiegten.

Bei den bisherigen acht Auflagen im Strandbad der Kärntner Landeshauptstadt hatte es bis auf den Triumph der Argentinier Mariano Baracetti/Martin Alejo Conde bei der WM 2001 ausschließlich brasilianische Siege gegeben. An deren fünf war Emanuel beteiligt - 1997 mit Ze Marco de Melo 1998-2000 mit Jose Loiola und im Vorjahr mit Ricardo Santos. Mit der diesmaligen Niederlage verpassten Emanuel/Ricardo den Sprung an die Weltranglisten-Spitze.

Diese nehmen mit 48 Punkten Vorsprung weiter Marcio Araujo/Fabio Magalhaes ein, sie sind seit ihrem WM-Triumph in Berlin aber noch ohne Turniersieg und halten damit ebenso weiter bei zwei Turnier-Erfolgen wie Dieckmann/Scheuerpflug. Die neuen Klagenfurt-Regenten hatten schon zum Saison-Start in Shanghai gesiegt. Auch diesmal hießen die Gegner Emanuel/Ricardo, im Gegensatz zum Dreisatz-Sieg im Mai ging es diesmal aber glatter.

Der erste Satz des Endspiels verlief freilich noch knapp, die Entscheidung fiel bei 19:19 durch zwei Dieckmann-Blocks. Der Zwillingsbruder von Europameister Markus Dieckmann wurde auch zum besten Spieler des Turniers gewählt. Durch drei Loser-Pool-Spiele mussten Dieckmann/Reckermann, ehe sie ins Final Four kamen. "Wir haben immer an uns als Team geglaubt", meinte Dieckmann. "Und das Wetter war heute auch auf unserer Seite."

Bei Regen harrten rund 9.000 Zuschauer aus, unter ihnen wieder Fürst Albert II von Monaco. Im zweiten Satz sahen die Fans ein klar überlegenes deutsches Paar, von acht Matchbällen wurde schließlich der zweite genutzt. Dieckmann: "Andis Service hat uns heute enorm geholfen." Für Scheuerpflug war es sein letztes World-Tour-Turnier, der 38-Jährige spielt nur noch die EM und die deutsche Meisterschaft. "Man soll aufhören, wenn's am schönsten ist."

Dieckmann/Scheuerpflug erhielten für ihren Sieg 41.500 Dollar (33.506 Euro), für die zweitplatzierten Ex-Weltmeister und Titelverteidiger gab's gemeinsam 27.500 Dollar (22.202). Marcio Araujo/Fabio Magalhaes kassierten für Rang drei 21.500 (17.358), im Spiel um Platz drei besiegten sie Todd Rogers/Dean Scott (USA-5) 2:0 (16.900/13.644). Robert Nowotny/Peter Gartmayer (10) hatten als bestes ÖVV-Duo Rang neun belegt (8.600/6.943).

Vier Turnier in Folge hat es nun bereits keinen brasilianischen Sieg geben, zwei Mal gewannen Schweizer und zwei Mal nun auch Deutsche. Immerhin hat es diesmal ein Brasilo-Team ins Finale gebracht, nachdem in der vergangenen Woche beim Grand-Slam-Turnier in Paris erstmals seit 1996 kein Brasilien-Team im Final Four war. Dafür wurden diesmal erstmals in der World-Tour-Geschichte deutsche Teams auf die zwei ersten beiden Plätze gesetzt.

Emanuel/Ricardo vergaben mit der Niederlage die Chance, mit ihrem 16. Turniersieg auf der World Tour einen neuen Rekord aufzustellen. So ist Emanuel in dieser Wertung weiter dreifacher Rekordhalter mit jeweils 15 Erfolgen, errungen eben mit Ricardo, ZeMarco de Melo (1995-97) und Jose Loiola (1998-2000). Die nächste Chance auf ihren 16. Sieg haben Emanuel/Ricardo vom 24. bis 28. August in Montreal. Bis dahin pausiert die World Tour. (APA/red)