Kabul/Mazar-i-Sharif - Bei Kämpfen im Süden Afghanistans haben afghanische und US-Soldaten zehn mutmaßliche Taliban getötet. Wie die afghanische Polizei am Sonntag mitteilte, wurden bei einem Militäreinsatz in der Provinz Sabul am Samstag acht Kämpfer getötet. Ein weiterer mutmaßlicher Taliban sei bei einem Schusswechsel nahe der Provinzhaupstadt Kalat getötet worden. In der südlichen Provinz Urusgan wurde nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums der mutmaßliche Talibanführer Mullah Abdul Kader getötet.

Sechs Rebellen seien festgenommen worden. In der Provinz Khost vereitelte die US-Armee einen Selbstmordanschlag.

Bei dem US-afghanischen Militäreinsatz in Sabul seien drei Verdächtige festgenommen worden, sagte Polizeichef Ghulam Rasul Aka. Bei einem späteren Schusswechsel sei ein Polizist verletzt worden. Das afghanische Innenministerium teilte mit, in der westlich von Kabul gelegenen Provinz Wardak seien ein afghanischer Polizist getötet und ein weiterer verletzt worden, als Rebellen einen Kontrollposten angriffen. Die "Terroristen" seien anschließend geflohen.

Mutmaßlicher Selbstmordattentäter am Samstag verhaftet

Die US-Armee erklärte, sie habe am Samstag in der südöstlichen Provinz Khost einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter gefasst. Er habe am Eingang des US-Militärstützpunktes Salerno nahe der pakistanischen Grenze mehrere an seinem Körper befestigte Sprengsätze zünden wollen. Der Zündmechanismus habe jedoch nicht funktioniert, daraufhin sei der Mann festgenommen worden. Der Verdächtige habe eine Granate und zwei Antipersonenminen am Körper getragen.

Mordanschlag an Parlamentskandidaten vereitelt

In der nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif entkam ein Kandidat für die geplante Parlamentswahl einem Mordanschlag. Nach Polizeiangaben vom Sonntag eröffnete ein Mann am Samstag das Feuer auf Omar Safi, als dieser durch eine Menschenmenge ging. Der Angreifer sei umgehend festgenommen worden. Ein Polizeibeamter sagte, möglicherweise handele es sich um einen geplanten Mordanschlag von konkurrierenden Kandidaten aus dem Umfeld der Mujahedin-Warlords. In den vergangenen Monaten wurden bereits drei Kandidaten für die Wahl getötet.

In der ostafghanischen Provinz Nangarhar kam es nach Polizeiangaben zu Zusammenstößen zwischen Anhängern zweier konkurrierender Kandidaten. Der Streit habe sich um Wahlkampffotos gedreht.

Die radikalislamischen Taliban kämpfen seit ihrem Sturz Ende 2001 vor allem im Süden und Südosten des Landes gegen afghanische und US-Streitkräfte. Im Vorfeld der für den 18. September geplanten Parlamentswahl haben sich die Angriffe von Taliban und anderen Rebellen in den vergangenen Wochen verstärkt. Seit Anfang des Jahres starben bei Rebellenangriffen landesweit fast 800 Menschen. (APA)