Wien - Das Kärntner Beteiligungsunternehmen AvW Invest blickt nach China. Derzeit hält AvW vier Prozent am Finanzdienstleister Cash Financial Services Group (Hongkong und Schanghai). Ob über diese Beteiligung am chinesischen Markt Interesse für den 1995 aufgelegten Genussschein, den AvW-Index, geweckt werden soll, oder ob man an eine Aufstockung denkt, wollte Reinhold Oblak, Vorstandssprecher bei AvW Invest, im Gespräch mit dem STANDARD noch nicht verraten. Ein Ticket nach China dürfte aber schon gebucht sein.

20 Mio. Euro wurden heuer bereits in heimische und ausländische Beteiligungen gesteckt. Für weitere Investments liegen noch einmal rund 20 Mio. Euro in der Kriegskassa. Aufgestockt werden soll die Ein-Prozent-Beteiligung am indonesischen Kakaohersteller Pan Sino. Vor rund einer Woche wurde die Beteiligung an der deutschen D+S europe AG von fünf auf sechs Prozent erhöht. "Ziel ist ein Sitz im Aufsichtsrat", so Oblak. Am Leiterplattenhersteller AT&S hält AvW seit Kurzem unter ein Prozent, am Kunststoffhersteller HTP über ein Prozent. "Wenn der Kurs passt, wollen wir bei Pankl auf über 25 Prozent und bei RHI auf über fünf Prozent aufstocken", verrät Oblak. Osteuropa stehe nicht auf dem Programm. Oblak: "Auf den osteuropäischen Märkten sind wir indirekt über unsere Beteiligung an S&T investiert."

Aktie im Höhenflug

Die im Prime-Market notierte AvW-Aktie hat zuletzt von 59 auf 66 Euro zugelegt. "Wir haben in den vergangenen Wochen Gespräche mit in- und ausländischen Investoren geführt, das Interesse ist groß", erläutert Oblak. AvW Invest hat derzeit eine Marktkapitalisierung von knapp 200 Mio. Euro - so viel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Eine Aufnahme in den ATX sei "ein längerfristiges Ziel, dafür müsse das Handelsvolumen aber noch deutlich steigen". Für das Gesamtjahr geht Oblak von einem Gewinnanstieg von 75 Prozent auf 3,6 Mio. Euro aus. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 08.08.2005)