48-jährige Cindy Sheehan will Präsidenten persönlich sprechen: "Warum haben Sie meinen Sohn getötet?"
Redaktion
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Crawford - Die Mutter eines im Irak umgekommenen
US-Soldaten will vor der texanischen Ranch von George W. Bush solange
ausharren, bis der Präsident heraus kommt und ihr erklärt, wofür ihr
Sohn starb. Die 48-jährige Cindy Sheehan, die in sengender Hitze bei
ihrer Mahnwache von rund 50 Demonstranten unterstützt wird, will sich
nicht damit zufrieden geben, dass der Nationale Sicherheitsberater
Steve Hadley und der Chef des Weißen Hauses, Joe Hagin, sich am
Samstag 45 Minuten Zeit nahmen, ihre Sorgen anzuhören.
"Sie waren sehr freundlich. Ich sagte ihnen, dass der Irak keine
Bedrohung der Vereinigten Staaten war und dass nun Menschen für
nichts gestorben sind. Ich sagte ihnen, ich werde hier nicht
weggehen, bevor ich mit George Bush gesprochen habe", erklärte
Sheehan in einem Telefoninterview nach dem Treffen. Bush verbringt
derzeit seinen Sommerurlaub auf seiner Ranch in Crawford.
"Warum haben Sie meinen Sohn getötet?"
Sheehan sagte, sie habe den Entschluss zur Mahnwache gefasst,
nachdem Bush vor ein paar Tagen erklärt habe, im Irak getötete
US-Soldaten seien für eine hehre Sache gestorben. "Ich will den
Präsidenten fragen: 'Warum haben Sie meinen Sohn getötet? Wofür ist
mein Sohn gestorben? Vergangene Woche haben Sie gesagt, mein Sohn sei
für eine hehre Sache gestorben, und ich will wissen, für welche."
Die Antworten von Hadley und Hagin hätten gelautet, man habe
seinerzeit geglaubt, dass der damalige irakische Präsident Saddam
Hussein Massenvernichtungswaffen besessen habe und dass die Welt nun
ohne ihn sicherer sei. Sheehans Sohn Casey wurde am 4. April 2004 in
Bagdad getötet. Er wurde 24 Jahre alt. (APA/AP)
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