Wenig frisches Geld
Was ist von den jetzt angedachten Maßnahmen zu halten? Einerseits wird es nur sehr wenig frisches Geld geben, das im übrigen vom Bund und von den Ländern zu gleichen Teilen aufgebracht werden soll. Hauptsächlich wird die (zu erwartende) Milliarde aus günstigen (ERP-) Kreditangeboten und aus Haftungszusagen jeweils für Unternehmen bestehen. Die Bundesregierung erhofft sich – angeblich -, dass das zu zusätzlichen Investitionen der Unternehmen und damit zu zusätzlichen Arbeitsplätzen führen wird. Ist diese Hoffnung realistisch?
Das derzeitige Problem von Österreichs Wirtschaft ist mangelnde Nachfrage, Konsumentenzurückhaltung. Die Gründe liegen auf der Hand und ähneln denen in Deutschland: Teilweise sparen die Menschen lieber für weitere schlechte Zeiten, teilweise haben sie tatsächlich weniger Geld in der Tasche (geringe Pensionsanpassung; Gebührenerhöhungen; kein Vorteil aus der Steuerreform usw.). Die Unternehmen wiederum haben teilweise deutlich von der Steuerreform profitiert (die großen und gewinnträchtigen) und haben andererseits ein breites Angebot an Förderungen, die sie zum Teil heute schon nicht in Anspruch nehmen. Und jetzt sollen weitere derartige Förderungen für Unternehmen dazu kommen.
Nachfrage schafft man so nicht
Die Bewertung dieser Maßnahmen fällt eindeutig aus: Entweder die Regierung weiß nicht, worin das Problem besteht, dann ist sie fehl am Platz. Oder die Regierung weiß es, dann sind die geplanten Maßnahmen geradezu zynisch. Sie tun so, als ob es der Regierung ernst wäre. Tatsächlich baut die Regierung heute schon darauf, dass diese "-Milliarde" kaum etwas kosten wird, weil die Unternehmen nicht auf Förderungen, sondern auf kaufkräftige Nachfrage, auf Kunden, die kaufen, warten. Und die schafft man so nicht. Die Arbeitslosigkeit wird durch diese Maßnahmen nicht sinken.