Petropawlowsk - Nach der Bergung des verunglückten russischen Klein-U-Boots durch einen britischen Tauchroboter hat sich die Kritik am Kreml gemehrt. Verteidigungsminister Iwanow kündigte deswegen eine Verbesserung der eigenen Rettungsdienste an. Dies sei "eine unserer Prioritäten", sagte Iwanow am Montag.

Frau von Matrosen rief Radiosender an

Der Kreml habe den Unfall über einen Tag lang verschwiegen und damit nichts aus der "Kursk"-Katastrophe vor fünf Jahren gelernt, schrieben Moskauer Zeitungen am Montag. Der Zeitung "Kommersant" zufolge gelangten Informationen über den Zwischenfall nur deshalb an die Öffentlichkeit, weil die Frau eines der Matrosen am Freitag früh anonym bei einem Radiosender auf der Halbinsel Kamtschatka anrief - fast 24 Stunden nachdem das U-Boot ein Notsignal abgegeben hatte. Es vergingen etliche weitere Stunden, bevor die Regierung Japan, Großbritannien und die USA um Hilfe bei der Rettung der Männer bat.

Rettung in letzter Minute

Bis zum Einsatz des britischen Tauchroboters hatten russische Rettungskräfte vergeblich versucht, das am Meeresboden verhakte U- Boot zu befreien oder in flachere Gewässer abzuschleppen. Laut Iwanow verfügt die russische Marine zwar über einen dem britischen "Super Scorpio" ähnlichen Roboter.

Dieser gehöre aber zur Nordflotte, und ihn für den Transport auseinanderzubauen und quer über Russland hinwegzufliegen, hätte zu lange gedauert. Die Rettung der Besatzung am Sonntagnachmittag mit ausländischer Hilfe erfolgte gerade noch rechtzeitig: Nach russischen Angaben wäre den sieben Männern am Montag der Sauerstoff ausgegangen. (APA)