Kein Lüftchen bei Sturm
Dabei war Sturm ohne echten Stürmer angetreten, die größte Chance ein Filipovic-Freistoß, den Arzberger an die Stange lenkte (61.). Der Salzburg-Keeper war gleichzeitig Plattform für ein Zeichen des guten Willens, lief mit violetten Stutzen ein - eine erste Annäherung im Streit um die Vereinsfarben. Die violett-weißen Fans würdigten den "Tabubruch" der Red-Bull-Vereinsführung mit dem Transparent: "Gebt uns die Hand und wir geben Alles!"
Alles gaben die Salzburger auf dem Platz nur in der Defensive: "Nach vorne waren wir zu ängstlich", brachte es Ersatz-Kapitän Roland Kirchler auf den Punkt. Der Teamspieler trug an Stelle des gesperrten Markus Schopp die (blau-weiße) Kapitänsschleife. Weil neben Schopp mit Lokvenc, Zickler, Jezek und den Langzeitverletzten Linke und Manninger fünf weitere Hochkaräter ausfielen, machte Jara aus der Not eine Tugend, stellte mit Ausnahme von Knavs und Carboni nur Österreicher auf.
Salzburg mehr als drei Spiele ohne Tor
Aber auch das neu formierte Sturmduo Mayrleb/Janko brach die Torsperre nicht. Seit drei Spielen oder genau 280 Minuten (Mayrleb gegen Mattersburg) warten die Salzburger auf einen Treffer. "Nach vorne sind noch einige Mängel zu beheben, aber am Samstag gegen Innsbruck rechne ich wieder mit einem Sieg", erklärte der Tiroler Jara vor seinem ersten Westderby als Salzburg-Coach (Samstag/19:30 Uhr/live Premiere).
Beunruhigen ließ sich auch Neuzugang Rene Aufhauser, mit 80 Ballkontakten und vier Torschüssen der aktivste Salzburger, vom dritten sieglosen Spiel in Folge nicht: "Damit können wir leben. Das war zumindest der eine Punkt, den wir uns vorgenommen haben." Den anderen Punkt behielt Sturm-Trainer Michael Petrovic "mit Stolz" in Graz: "Das ist ein echtes Topspiel gewesen, in dem wir viel Charakter gezeigt haben."
Nur mehr eine weiße Weste