Die US-Medien- und Telekommunikationsbehörde FCC hat die Klassifikation von DSL-Internetdiensten von "Telekomservice" auf "Informationsservice" geändert. Das hat massive Auswirkungen auf unabhängige Internet Service Provider (ISP), die von der Infrastruktur der Telekomkonzerne abhängig sind, berichtet das IT-Portal Cnet. Die Wertung von DSL als Informationsdienst befreit Telefonkonzerne von der Pflicht, den Providern Zugang zu ihren Netzen zu gewähren, weil DSL nun kein Telekommunikationsangebot mehr ist. Das setzt unabhängige Provider wie Earth Link unter Druck.

Angebot

Telekomkonzerne, die selbst in ihren Netzen DSL anbieten, werden daher nun wie Kabelbetreiber behandelt, die Informationsdienste anbieten. Sie sind schon bisher nicht verpflichtet, den Providern Zugang zu ihren Netzen zu gewähren. Die FCC hat jedoch eine Übergangsfrist von einem Jahr festgelegt: Solange müssen die Telkos ihre Netze noch für ISPs offen halten. Etwa ein Jahr lang müssen die Telekomkonzerne auch noch in den Universal Service Fund (USF) einzahlen, ein Fonds zur Förderung von Telekomservices in ländlichen Regionen. Die FCC will bis dahin die Finanzierung des Fonds neu regeln.

Keine Überraschung

Die FCC-Entscheidung war aufgrund eines Urteils des US-Höchstgerichts bereits erwartet worden. Die Entscheidung freut die Telkos, Kritker sehen nun jedoch harte Zeiten auf unabhängige ISP zukommen. Zurzeit kommen unabhängige Provider laut Dave Burstein, Herausgeber des DSL Prime Newsletter , auf einen US-Marktanteil von rund zehn Prozent. Für sie sei es schon jetzt schwer mit den Preisen der Netzwerkbetreiber mitzuhalten. (pte)