Wien - Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien kauft die NÖM-Aktien der Parmalat zurück. Dies gab die Holding am Montag bekannt.

Damit wurde der im April 2004 grundsätzlich vereinbarte Rückkauf der 25 Prozent (plus einer Aktie) an der NÖM AG endgültig abgeschlossen. "Wir haben eine allumfassende Einigung erzielt", zeigte sich der Generaldirektor der Raiffeisen Holding, Erwin Hameseder, auf Anfrage der APA zufrieden. Damit sei auch der Gerichtsstreit um das Pfandrecht auf das Aktienpaket von Parmalat an der NÖM, das die RZB auf Grund offener Kredite an Parmalat geltend gemacht hatte, aufgehoben, hieß es.

Möglich wurde der Rückkauf durch die Aufhebung der einstweiligen Verfügung der Staatsanwaltschaft beziehungsweise des Landesgerichts für Strafsachen Wien. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Alleinige Eigentümer der NÖM AG sind damit die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit rund 90 Prozent und die MGN Milchgenossenschaft Niederösterreich mit rund 10 Prozent. "An diesen Eigentumsverhältnissen wird sich auch nichts ändern", sagte Hameseder. Es gebe keine Veranlassung, sich derzeit um einen Partner für die NÖM umzusehen.

Gerichtsstreit

Parmalat Austria hatte im Vorfeld des Einstiegs bei der NÖM von der RZB Kredite in der Höhe von kolportierten 70 Mio. Euro erhalten. Die RZB hat damit die höchsten Außenstände aller österreichischen Banken, die im Zuge der Parmalat-Pleite insgesamt 120 Mio. Euro verloren haben.

Da die von Parmalat Austria erworbenen NÖM-Aktien auf einem Depot der RZB lagen, machte diese nach dem Zusammenbruch des italienischen Milchkonzerns angesichts der offenen Kredite ein Pfandrecht darauf geltend. Dieses wurde jedoch von der Parmalat-Konzernmutter bestritten. Damit waren die Aktien für die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, die den Rückkauf bereits vereinbart hatte, zunächst nicht greifbar.

Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien hat laut italienischer Nachrichtenagentur Ansa 35 Mio. Euro für das NÖM-Aktienpaket bezahlt. Generaldirektor Erwin Hameseder wollte den Kaufpreis nicht bestätigen, man habe Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart, betonte der Holding-Chef auf APA-Anfrage. (red/APA)