Mindestens 18 Menschen sind in China durch Taifun "Matsa" und sintflutartige Regenfälle ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten durch den Wirbelsturm an der ostchinesischen Küste stieg bis Montag auf mindestens acht. Allein in der Hafenmetropole Schanghai kamen vier Menschen ums Leben, wie amtliche Medien am Montag berichteten. Die wirtschaftlichen Schäden in der Region wurden auf mindestens sieben Milliarden Yuan (700 Millionen Euro) geschätzt.

In der Hauptstadt Peking warnten die Behörden vor dem schlimmsten Unwetter seit zehn Jahren, das in der Nacht auf Dienstag erwartet wurde. Die Menschen sollten daheim bleiben. Wasserreservoirs müssten sich auf ungewöhnlich hohe Niederschläge einstellen. Bei dem Taifun kamen in der Ostprovinz Zhejiang zwei Menschen ums Leben. Ein Toter wurde jeweils aus den Nachbarprovinzen Anhui und Jiangsu gemeldet.

1,24 Millionen Menschen evakuiert

"Die Zahl der Opfer wäre höher gewesen, wenn die örtlichen Bewohner nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden wären", sagte Yai Yuewei, Vizedirektor des Hochwasseramtes in Zhejiang. Bei den Evakuierungen waren 1,24 Millionen Menschen vor dem heranrückenden Taifun an sichere Orte gebracht worden.

Rund zehn Millionen Menschen waren direkt vom Taifun betroffen. Die Landwirtschaft musste erhebliche Schäden hinnehmen. Straßen und Stromleitungen wurden beschädigt. Nach heftigen Regenfällen auch in der südwestchinesischen Provinz Yunnan kamen am Sonntag bei einem Erdrutsch in Xinping nahe der Stadt Yuxi fünf Menschen ums Leben.

Kräftige Niederschläge

Kräftige Niederschläge gab es schon vor der Ankunft des Taifuns. In der Provinz Hubei riss eine Flutwelle fünf Arbeiter bei Reparaturarbeiten am Abflusskanal eines Wasserreservoirs in den Tod. Das Unglück geschah bereits am vergangenen Dienstag.

Durch den Taifun fielen an den beiden Flughäfen von Schanghai, der größten chinesischen Geschäftsmetropole, etwa 1.000 Flüge aus. 100.000 Passagiere saßen fest. Die Windstärke erreichte in der Hafenstadt die Stärke zehn. Der Fluss Huangpu, der durch Schanghai fließt, stieg auf den höchsten Stand seiner Geschichte.

"Matsa" nimmt Kurs auf Peking

Der tropische Sturm "Matsa" hat nach schweren Verwüstungen im Osten Chinas Kurs auf die Hauptstadt Peking genommen. Die Behörden überwachten Flüsse und Bergregionen in der Umgebung, in denen es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen könne, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Falls notwendig, sollten bis zu 40.000 Menschen aus den gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht werden.

Der Taifun hatte am Wochenende deutlich an Kraft verloren und war zu einem Tropensturm herabgestuft worden. Es wurde erwartet, dass "Matsa" am Montagabend oder in der Nacht auf Dienstag Peking erreichen und "wolkenbruchartige Rebenfälle und starken Wind" mit sich bringen würde, berichtete Xinhua. (APA/AP/dpa)