Beirut - Bei den Ermittlungen zur Ermordung des
libanesischen Ex-Regierungschefs Rafik Hariri hat Syrien dem
deutschen UN-Ermittler Detlev Mehlis die Befragung von syrischen
Offizieren gestattet. Mehlis habe den syrischen Präsidenten Bashar
al-Assad zuvor darum gebeten, die drei ungenannten Militärs als
"Zeugen" vernehmen zu können, berichtete die in London erscheinende
Tageszeitung "Al Hayat" am Montag unter Berufung auf "internationale
Quellen". Die drei Offiziere hätten sich zum Zeitpunkt des Anschlags
auf Hariri im Februar im Libanon aufgehalten.
"Ein paar Wochen" mehr Zeit
Mehlis wolle seinen Zwischenbericht in der Angelegenheit noch vor
der vorgegebenen Frist vom 15. September dem UN-Sicherheitsrat
vorlegen. Für die Vorlage des Abschlussberichtes brauche der Berliner
Oberstaatsanwalt aber noch "ein paar Wochen" mehr Zeit, schrieb die
Zeitung weiter. Bisher habe der Chef der zuständigen
UN-Untersuchungskommission bereits mehr als 110 Zeugen befragt.
Hariri war am 14. Februar bei einem Bombenanschlag auf seinen
Fahrzeugkonvoi in Beirut getötet worden. Insgesamt starben bei dem
Anschlag 20 Menschen. In der libanesischen Öffentlichkeit wurde
zumeist Syrien hinter der Tat vermutet. Der Anschlag setzte eine
politische Dynamik in Gang, an deren Ende im April der Abzug der
syrischen Truppen nach 29-jähriger Besatzungszeit stand. (APA)