Wien - Der börsennotierte steirische Computerspiele-Hersteller JoWooD hat die Entwicklung des Spiels Stargate SG-1 mit dem australischen Entwickler Perception beendet. "Es gab grobe Mängel bei der Visualisierung und der Animation.

Auch der für November geplante Verkaufsstart hätte nicht eingehalten werden können", sagte Matthias Rothammer von JoWooD zum STANDARD. Bisher hat JoWooD rund fünf Millionen Euro für das Stargate-Spiel ausgegeben, exklusive Marketingkosten. Die Entwicklungskosten will man jetzt von Perception zurückfordern.

JoWooD habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, "wir bringen keine Titel mehr auf den Markt, die nicht in Topqualität auf allen Konsolen laufen", so Rothammer. Ob und wann das Spiel noch auf den Markt kommt, wird derzeit evaluiert. "Eine völlige Neuentwicklung würde ein bis zwei Jahre dauern", sagt Rothammer. Mit einem mittelfristigen Umsatzrückgang von mehreren Mio. Euro wird gerechnet.

Serie von "bad news"

2002 ist JoWooD nur knapp an einer Insolvenz vorbeigeschrammt. Im Sommer 2004 floppte eine Kapitalerhöhung. Der US-Partner Fluent stieg 2004 vorerst nur mit einer Minitranche bei JoWooD ein, im Februar 2005 wurde die Partnerschaft wieder beendet.

Es folgten der geschlossene Rücktritt des Aufsichtsrats, eine Umsatz- und Gewinnwarnung für 2004 und ein Wechsel an der Vorstandsspitze. Die JoWooD-Aktie hat nach Bekanntwerden der Kündigung mit Perception mit einem Kursrutsch reagiert.

Nach Handelsstart am Montag notierte der Titel vorübergehend bis zu 21 Prozent schwächer und ging mit am Abend mit einem Minus von 19,2 Prozent bei 0,84 Euro aus dem Handel. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 08.08.2005)