Die unbekannten Täter drangen demnach am Wochenende in den 500 Quadratmeter großen Tresorraum der Bank ein. Dazu hatten sie im März unweit von dem Bankgebäude ein Blumengeschäft eröffnet und in vier Metern Tiefe ihren Tunnel gegraben, der mit Plastik abgedichtet und mit Elektrolicht ausgestattet war. Das Geschäft machte es den Tätern möglich, große Mengen Erdreich fortzuschaffen, ohne Misstrauen zu erwecken. "Sie haben mehrere Monate lang gearbeitet", hieß es in der Mitteilung der Polizei.
Präzisionsarbeit
Die Bankräuber gingen mit großer Präzision und High-Tech-Instrumenten vor. Sie arbeiteten nach Überzeugung der Polizei mit einem GPS-System; außerdem gehörten zu der Gruppe offenbar auch Spezialisten für Mathematik, Ingenieurwesen und Ausgrabungen. "Sie wussten genau, wo sich der Tresorraum befand", sagte einer der Ermittler. Am Wochenende durchbrachen sie den etwa 1,10 Meter dicken Boden des Tresorraums, der mit einem Metallnetz verstärkt war.
Komplizen in der Bank vermutet
Insgesamt räumten die Täter fünf Container mit 50-Real-Scheinen leer, die insgesamt rund 3,5 Tonnen wogen. Der Tresorraum sei mit Bewegungsmeldern und Überwachungskameras ausgestattet gewesen, die nicht aktiviert worden seien, erklärte die Polizei. Sie vermutete daher, dass die Täter Komplizen in der Bank gehabt haben müssen. Ob bereits mögliche Verdächtige verhört wurden, war zunächst nicht bekannt.