London - Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf
hat Vorwürfe zurückgewiesen, sein Land habe bei der Vorbereitung der
Terroranschläge von London eine entscheidende Rolle gespielt. "Dafür
gibt es überhaupt keinen Beweis", sagte Musharraf am Montagabend in
einem Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC.
Der Staatschef räumte allerdings ein, dass zwei der vier
Attentäter vom 7. Juli vor den Anschlägen Pakistan besucht hätten.
Die Ermittlungen über ihre Aktivitäten während dieser Besuche
dauerten noch an, sagte Musharraf.
Der Regierung von Premier Tony Blair warf Musharraf vor, nicht
hart genug gegen extremistische Moslems in Großbritannien vorzugehen.
Die Attentäter seien in Großbritannien und nicht in Pakistan
radikalisiert worden. Deshalb müssten die britischen Behörden im
eigenen Interesse und im Interesse des gemeinsamen Kampfes gegen den
Terrorismus extremistische Aktivitäten bekämpfen. Vor allem müsse
London die Hasspredigten in den Moscheen unterbinden, forderte
Musharraf.
Drei der vier Selbstmordattentäter der Bombenanschläge vom 7. Juli
stammten aus Pakistan, der vierte war ein konvertierter Moslem aus
Jamaika. Bei den Anschlägen auf drei U-Bahnzüge und einen Bus rissen
die Attentäter 52 Menschen mit in den Tod. Auf Druck Großbritanniens
ließ Musharraf nach den Anschlägen rund 800 verdächtige Extremisten
festnehmen; 1.400 ausländische Schüler von Koranschulen wurden des
Landes verwiesen. (APA)