Wien - Kritik an den Zivildienst-Plänen von Innenminister Ernst Strasser (V) kam am Dienstag auch von ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch. Aus seiner Sicht könnte die neue Regelung "für viele Jugendliche direkt in die Arbeitslosigkeit führen". Wie Verzetnitsch in einer Aussendung betonte, könnten durch die Aufschiebungen Arbeitgeber jungen Arbeitnehmern eine Beschäftigung verweigern, da nicht abzuschätzen sei, wann diese nun ihren Zivildienst antreten können. Generell sieht der ÖGB-Präsident durch die Änderungen beim Zivildienst die Wahlfreiheit zwischen Präsenzdienst und Zivildienst gefährdet: "Der Zivildienst scheint der neuen Regierung weniger wert zu sein. Daher werden in Zukunft Zivildiener unter dem Deckmantel der Gleichbehandlung von Präsenz- und Zivildienern benachteiligt." Der geschäftsführende Vorsitzende des Österreichischen Bundesjugendrings, Stefan Maderner, meinte in einer Aussendung zu den Strasser-Plänen, diese kämen "einer Zerschlagung" des Zivildienstes gleich. Er erinnerte daran, dass die Zivildiener ohnehin schon eine längere Dienstzeit in Kauf nehmen müssten. Nun sollten sie offenbar auch noch das Budget "durch Hungern sanieren", erklärte Maderner in Anspielung auf die Abschaffung der Essensbons. (APA)