APA: MSK Zilina hat in der ersten Runde mit FK Baku viel Mühe
gehabt, den Aufstieg im Heimspiel erst in den letzten fünf Minuten
fixiert. Was erwarten Sie in der zweiten Runde gegen die Wiener, die
2004/05 immerhin bis ins UEFA-Cup-Viertelfinale vordrangen?
Pecze: "Unser Spiel gegen die Aserbaidschaner bestätigte einmal
mehr, dass es in Europa keine schwache Gegner mehr gibt. Wir kennen
die Ergebnisse, Erfolge und Geschichte der Austria, wir haben auch
Respekt. Wir erwarten, dass sie auch gegen uns ihre Qualität zeigen
wird und weiterkommen möchte. Aber auch wir haben
Aufstiegsambitionen."
APA: Vor eineinhalb Wochen beobachteten Sie die Austria gegen SV
Ried im Horr-Stadion (2:0). Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen,
welche Stärken und Schwächen haben sie vom kommenden Gegner gesehen?
Pecze: "Die Wiener präsentierten sich gegen einen tapfer
kämpfenden Gegner als gut organisierte und spielerisch starke
Mannschaft. Der Sieg war verdient, weil Austria außer den Toren auch
noch viele Chancen herausgearbeitet hat. Mir ist auch wieder
aufgefallen, dass sie ausgezeichnete Individualisten für die
Spielorganisierung hat. Das haben wir auch schon in der Vorbereitung
in einem Testspiel gegen die Austria (0:0) bemerkt."
APA: Wie schätzen Sie die Aufstiegschancen von MSK Zilina und
Austria Magna ein? Wer ist für Sie Favorit?
Pecze: "Geht es nach der Papierform, dann ist Austria Favorit.
Doch ich verspreche, dass wir auf dem Rasen alles versuchen werden,
um diese Einschätzung zu widerlegen."
APA: Sie haben im Frühjahr 2005 Ladislav Jurkemik als Trainer
beerbt. Er hatte keinen Erfolg, Sie haben aber den Klub noch zum
Vizemeister gemacht? Wie ist Ihnen das gelungen, man sagt MSK verfüge
über ein starkes Kollektiv.
Pecze: "In der vergangenen vier Saisonen wurde MSK Zilina drei Mal
Meister, danach trat eine gewisse Erfolgssättigung ein. Es war daher
notwendig, über Veränderungen nachzudenken, Reserven zu mobilisieren
und neue Spieler zu holen. Mir ist es vielleicht gelungen, der
Mannschaft ein offensiveres Spielsystem zu verpassen."
APA: Haben Sie als Vizemeister hinter Artmedia Petrzalka den Kader
im Sommer groß verändert? Wer wird gegen Austria im Hinspiel fehlen
und was sind die Stärken Ihres Teams?
Pecze: "Fünf Spieler haben uns verlassen, am Kader wurde nicht
viel verändert, nur auf jenen Positionen ergänzt, wo es notwendig
war. Im ersten Spiel werden Jez, Straka und Sestak wegen Gelber
Karten und Belak wegen Verletzung fehlen. Unsere Stärken liegen in
der kollektiven Spielauffassung und der offensive Spielweise."
APA: Mit Filip Sebo steht jetzt auch ein ehemaliger Schützling von
Ihnen im Austria-Lager. Was dürfen sich die Wiener vom regierenden
slowakischen Torschützenkönig (22 Treffer), der heuer von Meister
Artmedia Petrzalke nach Wien kam, erwarten?
Pecze: "Ich habe als Coach von Inter Preßburg den jungen Sebo
trainiert, sein Talent gefördert, seine Entwicklung so mitgestaltet
und ihm auch zum Liga-Debüt verholfen. Auch wenn er jetzt noch keinen
Stammplatz in Wien hat, denke ich, dass er mit seiner Robustheit und
Schusskraft die Fans begeistern wird."
APA: Außer Sebo verfügte Austria mit Vladimir Janocko über noch
einen Slowaken. Kennen Sie noch weitere Wiener Spieler und welche
sind Ihnen bei Ihrer Beobachtung in Wien besonders positiv
aufgefallen?
Pecze: "Ocki, der derzeit leider verletzt ist, kenne ich aus
gemeinsamen Zeiten in Kaschau, wo wir auch in der Champions League
gespielt haben. Besonders starken Eindruck haben auf mich vor allem
Mila, Rushfeldt und Ceh gemacht."