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Zilina-Coach Karol Pecze

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Sillein/Slowakei - Karol Pecze, der Trainer des slowakischen Fußball-Vizemeisters MSK Zilina, schiebt Austria Magna im APA-Interview für die Zweitrunden-Spiele in der UEFA-Cup-Qualifikation, am Donnerstag (20.15 Uhr/ORF 1 live) in Sillein und zwei Wochen später im Wiener Horr-Stadion die Favoritenrolle zu. "Wir haben Respekt, aber auch Aufstiegsambitionen. Wir werden alles versuchen", kündigt der Feldherr an.

APA: MSK Zilina hat in der ersten Runde mit FK Baku viel Mühe gehabt, den Aufstieg im Heimspiel erst in den letzten fünf Minuten fixiert. Was erwarten Sie in der zweiten Runde gegen die Wiener, die 2004/05 immerhin bis ins UEFA-Cup-Viertelfinale vordrangen?
Pecze: "Unser Spiel gegen die Aserbaidschaner bestätigte einmal mehr, dass es in Europa keine schwache Gegner mehr gibt. Wir kennen die Ergebnisse, Erfolge und Geschichte der Austria, wir haben auch Respekt. Wir erwarten, dass sie auch gegen uns ihre Qualität zeigen wird und weiterkommen möchte. Aber auch wir haben Aufstiegsambitionen."

APA: Vor eineinhalb Wochen beobachteten Sie die Austria gegen SV Ried im Horr-Stadion (2:0). Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen, welche Stärken und Schwächen haben sie vom kommenden Gegner gesehen?
Pecze: "Die Wiener präsentierten sich gegen einen tapfer kämpfenden Gegner als gut organisierte und spielerisch starke Mannschaft. Der Sieg war verdient, weil Austria außer den Toren auch noch viele Chancen herausgearbeitet hat. Mir ist auch wieder aufgefallen, dass sie ausgezeichnete Individualisten für die Spielorganisierung hat. Das haben wir auch schon in der Vorbereitung in einem Testspiel gegen die Austria (0:0) bemerkt."

APA: Wie schätzen Sie die Aufstiegschancen von MSK Zilina und Austria Magna ein? Wer ist für Sie Favorit?
Pecze: "Geht es nach der Papierform, dann ist Austria Favorit. Doch ich verspreche, dass wir auf dem Rasen alles versuchen werden, um diese Einschätzung zu widerlegen."

APA: Sie haben im Frühjahr 2005 Ladislav Jurkemik als Trainer beerbt. Er hatte keinen Erfolg, Sie haben aber den Klub noch zum Vizemeister gemacht? Wie ist Ihnen das gelungen, man sagt MSK verfüge über ein starkes Kollektiv.
Pecze: "In der vergangenen vier Saisonen wurde MSK Zilina drei Mal Meister, danach trat eine gewisse Erfolgssättigung ein. Es war daher notwendig, über Veränderungen nachzudenken, Reserven zu mobilisieren und neue Spieler zu holen. Mir ist es vielleicht gelungen, der Mannschaft ein offensiveres Spielsystem zu verpassen."

APA: Haben Sie als Vizemeister hinter Artmedia Petrzalka den Kader im Sommer groß verändert? Wer wird gegen Austria im Hinspiel fehlen und was sind die Stärken Ihres Teams?
Pecze: "Fünf Spieler haben uns verlassen, am Kader wurde nicht viel verändert, nur auf jenen Positionen ergänzt, wo es notwendig war. Im ersten Spiel werden Jez, Straka und Sestak wegen Gelber Karten und Belak wegen Verletzung fehlen. Unsere Stärken liegen in der kollektiven Spielauffassung und der offensive Spielweise."

APA: Mit Filip Sebo steht jetzt auch ein ehemaliger Schützling von Ihnen im Austria-Lager. Was dürfen sich die Wiener vom regierenden slowakischen Torschützenkönig (22 Treffer), der heuer von Meister Artmedia Petrzalke nach Wien kam, erwarten?
Pecze: "Ich habe als Coach von Inter Preßburg den jungen Sebo trainiert, sein Talent gefördert, seine Entwicklung so mitgestaltet und ihm auch zum Liga-Debüt verholfen. Auch wenn er jetzt noch keinen Stammplatz in Wien hat, denke ich, dass er mit seiner Robustheit und Schusskraft die Fans begeistern wird."

APA: Außer Sebo verfügte Austria mit Vladimir Janocko über noch einen Slowaken. Kennen Sie noch weitere Wiener Spieler und welche sind Ihnen bei Ihrer Beobachtung in Wien besonders positiv aufgefallen?
Pecze: "Ocki, der derzeit leider verletzt ist, kenne ich aus gemeinsamen Zeiten in Kaschau, wo wir auch in der Champions League gespielt haben. Besonders starken Eindruck haben auf mich vor allem Mila, Rushfeldt und Ceh gemacht."

APA: Auf der Internet-Homepage von MSK Zilina sind mit Branislav Labant und Jaroslav Mintal zwei interessante Namen zu finden. Ist der Spieler mit dem Rapid Wien-Legionär Vladimir Labant und der Masseur mit Nürnberg-Stürmer Marek Mintal verwandt? Pecze: "Branislav ist der jüngere Bruder von Vladimir, Jaroslav Mintal ist der Onkel von Marek Mintal, des heurigen Torschützenkönigs der deutschen Bundesliga."