Die Telekom Austria-Tochter Mobilkom Austria will im Zuge der geplanten Übernahme von tele.ring durch T-Mobile das gesamte Netz des viertgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers kaufen. Darüber führe die Mobilkom derzeit bereits Verhandlungen, erfuhr die APA aus Branchenkreisen. Aus T-Mobile-Kreisen hieß es heute allerdings zur APA, man wolle die beiden Netze von tele.ring und T-Mobile zusammenführen, um die Netzqualität zu verbessern.

Angebote werden geprüft

Derzeit sei nicht daran gedacht, das gesamte Netz der tele.ring zu verkaufen, hieß es aus T-Mobile-Kreisen weiter. Allenfalls könnten bei Redundanzen im Netzwerk einzelne Sendeanlagen verkauft werden. Die weitere Vorgangsweise hänge allerdings auch von allfälligen kartellrechtlichen Auflagen ab. In jedem Fall will T-Mobile aber alle Angebote von potenziellen Interessenten für Netzwerk und Festnetzkunden prüfen.

Alles

In der Branche hieß es, die Mobilkom Austria wolle alle 3.500 GSM- und UMTS-Sendeanlagen des tele.ring-Netzwerkes übernehmen und diese für den Netzaufbau der neuen bulgarischen Mobilfunktochter Mobiltel verwenden. Neben dem Netz wolle die TA-Gruppe auch die rund 110.000 Festnetz- und Internetkunden von tele.ring übernehmen. Der Wert der gesamten Transaktion könnte bei 350 bis 400 Mio. Euro liegen, wobei 250 bis 300 Mio. Euro auf das Netz und rund 100 Mio. Euro auf die Festnetzkunden entfallen würden, hieß es. Die Mobilkom selbst wollte dazu auf APA-Anfrage keinen Kommentar abgeben.

tele.ring-Mitarbeiter nicht direkt betroffen

Die tele.ring-Mitarbeiter wären von einem allfälligen Verkauf des Netzes nicht direkt betroffen, zumal tele.ring die gesamte Netzwerkwartung und den Betrieb an die Österreich-Tochter des französischen Telekomausrüsters Alcatel ausgelagert hat. Dort sind knapp 200 Mitarbeiter mit der tele.ring-Netzwartung befasst, diese Mitarbeiter arbeiten allerdings auch für den Konkurrenten One.

Der Verkauf von tele.ring an T-Mobile um in Summe 1,3 Mrd. Euro könnte Informationen laut beiden Seiten noch heute, Dienstag, in New York finalisiert werden. (APA)