Washington - In den USA will die zuständige
Regulierungsbehörde überprüfen, ob der Musikkonzern Sony BMG und
Radiosender gegen Regeln bei der Ausstrahlung von Musik-Stücken
verstoßen haben. Sony BMG hatte im vergangenen Monat einen Streit mit
dem Staat New York gegen die Zahlung von zehn Millionen Dollar (8,08
Mio. Euro) beigelegt und zugesagt, künftig Radiostationen nicht mehr
für die Ausstrahlung von bestimmten Musik-Titeln zu bezahlen.
Der Chef der Federal Communications Commission, Kevin Martin,
ordnete nun am Montag eine Überprüfung dieser Einigung an. Falls
Verstöße gegen die herrschenden Regeln entdeckt würden, werde seine
Behörde umgehend handeln, erklärte Martin.
Geld und Musik
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer hatte eine
Untersuchung in die Wege geleitet, die sich gegen die langjährige
Praxis richtet, bei der offenbar unabhängige Mittelsmänner von
Plattenfirmen dafür bezahlt werden, dass Radiostationen bestimmte
Lieder spielen. Spitzer zufolge ergab die Untersuchung, dass die
Ausstrahlung der Lieder häufig durch Zahlungen an die Sender oder
deren Mitarbeiter bestimmt werde, und nicht etwa - wie von Hörern
angenommen - durch die Popularität der Songs oder deren
künstlerischen Wert.
Spitzer hatte neben Sony BMG auch von den Musikkonzernen Universal
Music, EMI und Warner Music sowie von einigen Radiosendern
Informationen zu der Zahlungs-Praxis angefordert. Sony BMG ist im
vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss der Musiksparten von
Bertelsmann und dem japanischen Unterhaltungselektronikkonzern Sony
entstanden.(APA/Reuters)